Kinder erteilen Rauchen Absage
Ein interaktiver Parcours klärt Schüler über die Gefahren von Tabak- und Alkoholkonsum auf.
Langenfeld. Am „Tor der Entscheidung“, dem Anfang des Mitmach-Parcours, stehen die 60 Jugendlichen und teilen sich in fünf Gruppen auf. Sie werfen kleine Bälle mit „Ja“, „Vielleicht“ und „Nein“ in beschriftete Behälter. Und antworten somit auf die Frage, ob sie Alkohol und Tabak als festen Bestandteil des Erwachsenenlebens ansehen.
Nur zwei Bälle landen im „Ja“-Behälter — ein guter Anfang. Nun geht es zu den einzelnen Stationen, wo je zwei Moderatoren auf die Jugendlichen warten, um sie spielerisch über die Gefahren des Tabak- und Alkoholkonsums aufzuklären.
Insgesamt 300 Langenfelder Schüler sind bei der Aktion „Klarsicht“ dabei, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) angeboten wird. Auf Initiative der städtischen Jugendarbeit gastiert der Parcours noch bis Freitag in der Richrather Schützenhalle.
Damit das Projekt Wirkung zeigt, ist es wichtig, die Schüler nicht mit gehobenen Zeigefingern und klugen Belehrungen abzuschrecken. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA, erklärt die Grundidee des interaktiven Parcours: „Jugendliche brauchen altersgerechte Präventionsangebote.“
In Rollenspielen, Diskussionen und mit eigenen Fragen sollen sie sich mit den Themen Tabak und Alkohol auseinandersetzen. „Wir vermitteln ihnen Entscheidungshilfen für einen gesundheitsförderlichen Umgang damit. Gleichzeitig reflektieren die Jugendlichen ihr eigenes Konsumverhalten“, sagt Pott.
Ein Highlight des Parcours ist der „Drunk-Buster“: Hier bekommen die Jugendlichen eine Rauschbrille aufgesetzt, die einen Alkoholgehalt von 1,3 bis 1,5 Promille simuliert. Schwankend versuchen sie, der gestrichelten Linie zu folgen. Jetzt wissen sie, wie beeinträchtigend der Konsum von nur drei bis vier alkoholischen Getränken sein kann.
An der Station „Zigaretten — nichts vernebeln“ geht es heiß her. Hier werden in Gruppendiskussionen verschiedene Themen beleuchtet. Auf überdimensionalen Zigaretten sind Begriffe wie Passivrauchen, Einstieg, Ausstieg, Inhaltsstoffe oder Folgen des Rauchens geschrieben, die Impulse geben.
Seit sieben Jahren tourt der Parcours nun schon durch die Schulen der Nation. Und ein weiterer Erfolg zeichnet sich ab. „Ich will das Rauchen erst gar nicht anfangen, weil ich jetzt gelernt habe, wie teuer und schädlich das für die Gesundheit ist“, erzählt die zwölfjährige Mary-Ann Gric.
Am Ende wird allen noch einmal die Frage vom Beginn gestellt. Nun sieht die Bälle-Verteilung schon anders aus. Der „ja“- Behälter bleibt leer, der „vielleicht“-Behälter hat viele Bälle einbüßen müssen und im „nein“-Behälter ist kaum noch Platz.