Konzert in Hilden: Konitz lässt die Klappen tanzen
„Jazz um Drei“ erwacht mit Höhepunkt aus dem Winterschlaf.
<strong>Hilden. Funkelnde Melodien und brillante Improvisationen sind sein Markenzeichen: Der Saxophonist Lee Konitz gilt als einer der wichtigsten Jazzmusiker der vergangenen Jahrzehnte. Vor allem für den deutschen Jazz gilt er als stilprägend. Am Sonntag meldete sich die Reihe "Jazz um Drei" in den Räumen der privaten Kunstschule QQTec mit einem Konzert der Jazzlegende aus der Winterpause zurück. "Es ist nicht immer einfach, eine Ikone nach Hilden zu bekommen", freute sich QQTec-Gründer Helmut Stein, der mit der Verpflichtung die Latte für die nächsten Konzerte hoch legte. Immerhin gilt Konitz seit seiner Zusammenarbeit mit Miles Davis auf dessen Album "Birth of the cool" als einer der Begründer und prägendsten Vertreter des Cool Jazz. Mit dem Pianisten Florian Weber hatte Konitz mehr als eine würdige Begleitung. Der gebürtige Detmolder zählt zu den besten Jazzmusikern Deutschlands.
Die gespannte Stimmung im Publikum löste Konitz gleich zu Beginn auf, indem er das Publikum aufforderte, seine Sopransax-Improvisation summend zu begleiten. Als ein Summer die Tonhöhe änderte, entstand wie aus dem Nichts eine spontane Gesangseinlage eines Zuhörers.
Diese Moment sind die wohl größte Stärke der Konzerte im QQTec: Die Nähe zwischen Musikern und Publikum birgt immer wieder Überraschungen.
Da ist es zu verzeihen, dass es den beiden Musikern in den ersten gemeinsamen Stücken nicht gleich gelang, musikalische Spannung aufzubauen. Zu allein standen die einzelnen Fragmente nebeneinander. Das Zuhören war so gerade für ungeübte Ohren etwas schwierig. Konitz selbst brachte es amüsiert auf den Punkt: Man spiele hier "gemeinsam einsam".