Krankenhaus ohne Brandschutz taugt nicht als Flüchtlingsunterkunft
Monheim. Wilde Spekulationen kursieren derzeit rund um das Gebäude an der Alten Schulstraße, das lange Zeit als Krankenhaus diente. Nachdem bekannt wurde, dass allein für den Brandschutz 250 000 Euro ausgegeben werden müssten, um das Krankenhaus als Flüchtlingsunterkunft herzurichten, hält mancher dies für einen vorgeschobenen Grund, weil die katholische Kirche das alte Krankenhaus vielleicht lieber heute als morgen anderweitig nutzen wolle.
Bernd Wehner, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, erläutert deshalb nochmals die Haltung der katholischen Kirchengemeinde.
Er stellt fest, dass sich die Gemeinde — schon aus ihrem christlichen Selbstverständnis heraus — nicht grundsätzlich gegen eine solche Nutzung sperre. Allerdings könne sie nur mittelbar über die mögliche weitere Nutzung des Gebäudes bestimmen, schließlich habe sie das Krankenhausgrundstück mit dem darauf stehenden Gebäude 1999 im Wege des Erbbaurechts an den Kplus-Verbund übertragen, der sei also Eigentümer des Gebäudes. Der Vorstand stimme aber Bürgermeister Daniel Zimmermann „uneingeschränkt“ zu, der eine kurzfristige Nutzung wegen des enormen Sanierungsaufwandes für schlicht unmöglich hält. Schließlich stehe das Gebäude bereits seit über zwei Jahren leer. Und weil es zum Abriss vorgesehen ist, sei es nicht mehr instand gehalten worden.
Zimmermann hatte während der Informationsveranstaltung am Freitag mitgeteilt, dass das Gebäude schon allein aus Sicherheitsgründen nicht mehr zur Unterbringung von Menschen geeignet sei: Nicht nur seien Brandschutztüren ausgebaut worden, auch hätten Metalldiebe Versorgungsleitungen gestohlen, dazu kämen weitere bauliche Mängel. „Ich möchte nicht die Verantwortung dafür tragen, dass 150 Frauen, Männer und Kinder von uns in einem Gebäude untergebracht werden, das sich sicherheitstechnisch nur noch in einer Art Rohbauzustand befindet und in dem keinerlei Brandschutzstandards mehr erfüllt sind.“