Einzelhändler planen einen gemeinsamen Online-Auftritt

Langenfeld/Wuppertal. Noch drucksen die Projektverantwortlichen herum. Aber der innerstädtische Einzelhandel soll demnächst über einen gemeinsamen Internet-Auftritt Kräfte bündeln und neue Vertriebswege nutzen.

„Wir bereiten gerade intensiv ein Projekt vor, das die Zukunft des Einzelhandels in den Blick nimmt“, bestätigte Citymanager Jan Christoph Zimmermann auf Anfrage. „Im Herbst wollen wir es gemeinsam präsentieren.“ Bis dahin sei Stillschweigen vereinbart.

Die Stoßrichtung deutete Bürgermeister Frank Schneider an: „Wir wollen im Internet Langenfeld als Plattform für Innovationen darstellen, vor allem — aber nicht nur — im Einzelhandel.“ Die Stadt orientiere sich an Wuppertal, für das es seit Ende 2014 einen gemeinsamen Online-Marktplatz gibt. Doch es werde ein eigener Ansatz verfolgt.

Die „Online City Wuppertal“ ist ein bis 2016 vom Bund mit 115 000 Euro bezuschusstes Pilotprojekt, das vor einem Dreivierteljahr mit 25 Einzelhändlern startete. Mittlerweile präsentieren 65 Ladengeschäfte auf diesem virtuellen Marktplatz ihre Produkte: Mode, Süßigkeiten, Schmuck, Tiernahrung und vieles mehr — rund 8000 Produkte sind über die Website zu kaufen. Das Besondere: Wenn die Kunden bis 17 Uhr bestellen und in Wuppertal wohnen, bekommen sie die Ware für einen Aufschlag von 5,95 Euro noch am gleichen Tag geliefert.

Der stationäre Handel reagiert in Wuppertal damit darauf, dass Menschen online bestellen. Doch das Modell soll auch Kunden in die Läden bringen: Sie können sich vorab online informieren, wo es die gewünschten Produkte gibt, sich dann dort beraten lassen und einkaufen.

Projektmanagerin Christiane ten Eicken von der Wirtschaftsförderung Wuppertal zeigt sich mit dem ersten halben Jahr zufrieden. Das dürfte eine Bestätigung für Langenfelds Citymanager sein. Zimmermann predigt seit Jahren, dass Händler das Internet nicht als Gegner, sondern als Chance betrachten sollten.