Kunstflug in Langenfeld: Wenn der Vater mit dem Sohne in die Luft geht...

Am Wochenende brummte es wieder über Langenfelds Himmel. Zahlreich düsten die Flieger an, um beim Flugplatz ihre Kunststücke zu zeigen.

Langenfeld. Sattes Propellergebrumme über dem Rheinland: Aus allen Richtung schweben Oldtimer und Kunstflugmaschinen nach Langenfeld ein. Gäste und Stars kommen, Piloten, Bastler und Fans treffen sich.

Das Flugplatzfest in Wiescheid gilt als ein Höhepunkt in der Luftsportszene, weil alle Sparten zu sehen sind: Großmodelle mit fast drei Metern Spannweite, historische Propellermaschinen, Segelflieger im Kunstflug, Fallschirmspringer und Ballonfahrer. Die Gastgeber der Luftsportgruppe Erbslöh präsentierten sich mit ihren Fliegerfreunden an zwei Tagen auf dem Rasenflugfeld.

"Wir sind eine große Familie", freut sich Dieter Cloer, Modellflieger aus Werne im Münsterland. Er ist mit dem Modellflug-Club Hornisse ins Rheinland gekommen, zeigt seine amerikanische Zivko Edge 540. "Je größer die Modelle sind, desto detailgetreuer können sie gebaut werden", erklärt der Pilot. Instrumente, Hebel, Bemalung - alles soll so genau wie möglich stimmen.

"Die Modelle können Manöver fliegen, die mit den Vorbildern nicht beherrschbar wären", erklärt Modellflieger Miles Dunkel. Der 18-Jährige zeigt Breakdance mit dem Modellhelikopter.

Die wie ein Insekt summende Maschine hält der Warendorfer im Rückenflug nur Zentimeter über dem Rasen, zieht sie in schnellen Rucken in die Höhe, lässt sie wie ein Blatt herabfallen. Den jungen Deutschen Meister im Freestyle haben die Langenfelder vor vier Jahren auf einem Flugfest kennen gelernt, seither kommt er zur Schau nach Wiescheid.

"Man kennt sich", ist auch die Erfahrung von Ralf Niebergall. Der Kunstflugpilot verbringt seit sieben Jahren eines seiner 25Flugschau-Wochenenden im Jahr in Langenfeld. Seit neuestem lenkt sein 16-jähriger Sohn Niko ein funkgesteuertes Großmodell synchron zu Niebergalls Personenflugzeug Siai Marchetti.

Die große und die kleine Maschine setzen parallel zu Loopings und Rollen an, scheinen sich zu umtänzeln. Dieser Formationsflug von Vater und Sohn ist einzigartig in Europa. Die ballonfahrenden Gäste sind mit Wiescheid fest verbunden: "Wir kommen seit über 20 Jahren", erinnert sich Regina Kerpich.

Die Düsseldorferin ist Verfolgerin im Ballon Sport Team Langenfeld. Mit Karte und Funkgerät begleitet sie die Piloten vom Boden aus, trifft den Ballon am Landeplatz wieder und hilft dort beim Zusammenpacken.

Am Abend versuchen die Ballonfahrer ein Fly-In: Ballon Sport Team und Luftsport Club Bayer Leverkusen transportieren ihre Ausrüstung zum Flugplatz Kesselsweier nach Hilden.

Die Winde aus nördlichen Richtungen sollen die Ballone nach Wiescheid zurück tragen. Das Ziel wird knapp verfehlt: Die Ballone landen in einem Feld. Zur Party mit farbenprächtigem Ballonglühen und Feuerwerk ist die große Familie dann wieder auf dem Flugplatz.