Langenfeld: Das Rex wird 2010 aufgepeppt
Nach Einigung über die Fläche für die Erweiterung kann die Modernisierung beginnen.
Langenfeld. Durchgesessene Sessel, eine Beleuchtung, die den Geschmack der 1970er-Jahre widerspiegelt und eine kleine Theke, an der es zwar verführerisch nach Popcorn duftet, aber mangels zu weniger Sitzgelegenheiten kein Bistro-Gefühl aufkommen will.
Dazu das "Kino3", das aus dem Eingang einen Schlauch macht, und mit seinen 30 Plätzen eher an ein Bahnhofskino für Erwachsenenfilme erinnert. Das Rex an der Hauptstraße ist wahrlich kein Filmpalast.
Seit zweieinhalb Jahren will die Schauplatz GmbH durch bauliche Erweiterung und Modernisierung dem Ende der 50er eröffneten Lichtspielhaus die Zukunft sichern.
Doch aus dem bereits für den Sommer 2007 geplanten Umbau wurde nichts. Der städtische Kulturbetrieb ist seit 1985 Betreiber, aber eben nicht Eigentümer des Rex-Kinos. Doch jetzt sind sich die Schauplatz-Geschäftsführer Georg Huff und Reinhard Küpper sicher: "2010 wird mit der Modernisierung begonnen."
Ihren Optimismus schöpfen sie daraus, dass der Kino-Eigentümer sich mit einem Dritten über den Kauf des für die Erweiterung benötigten Garagenhofes geeinigt hat.
"Diese Nachricht kam für uns zehn Tage vor dem Fest einem vorgezogenen weihnachtsgeschenk gleich", sagt Huff. Diese Entwicklung zeichnete sich gerade noch rechtzeitig ab, um im städtischen Haushalt für dieses Jahr 150.000 Euro Baukosten-Zuschuss und 52.000 Euro für 200 neue Sessel und Stühle aufnehmen zu lassen.
"Wir wollen den Schlauch beseitigen und das Kino 3 im Hof mit rund 60 Plätzen neu gestalten", sagt Huff. Dass dort auch eine RWE-Trafostation stehe, sei längst kein technisches Problem mehr. Der Eingang zum Kino 1 mit seinen 250 Plätzen und zum Kino 2 mit weiteren 98 Sitzen werde von der Hauptstraße her verbreitert.
"Das Foyer soll schon von außen her einladender als heute wirken", sagt Küpper. Für den Kollegen Huff kann es sich dabei allenfalls um ein Aufpeppen im Retro-Design handeln. "Kino hat viel mit Gefühl zu tun. Die Besucher wollen die Rex-Saalschilder mit geschwungener weißer Schrift auf rotem Grund wiedererkennen", so der künstlerische Leiter.
Mit den 150.000 Euro von der Stadt sei der Umbau allein nicht zu realisieren. "Das Geld stellt nur einen finanziellen Anreiz für weitere Investitionen dar, die sicher nach Fertigstellung auf eine höhere Pacht hinauslaufen", meint Georg Huff. Darlehen, Zuschüsse und Spenden sollen bei der Filmförderungsanstalt in Berlin, der Film-Stiftung NRW und der Kulturstiftung der Stadtsparkasse eingeworben werden.
"Die Förderanträge zu formulieren, stellt eine echte Hürde dar. Aber die ist auch in zwei bis drei Monaten genommen", sagt Küpper. Laufe nun alles wie gewünscht, sei die Eröffnung des "neuen" Rex-Kinos im Herbst 2010 durchaus möglich.