Langenfeld muss kürzer treten
Wegen der schwindenden Steuerkraft werden 12,5Millionen Euro weniger für Projekte ausgegeben. Das Gros entfällt mit 7,1Millionen Euro auf die Bauausgaben.
Langenfeld. Die rund 18 Millionen Euro, die die schuldenfreie Stadt im vergangenen Jahr aus eigener Kraft in Bauvorhaben wie die neue Feuerwache an der Lindberghstraße, die Sanierung des Hallenbades und den Ausbau von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige investierte, hatten Stadtkämmerer Detlev Müller und der frühere Bürgermeister Magnus Staehler als den wesentlichen Beitrag gewertet, um die heimische Handwerk trotz Folgen der weltweiten Finanzkrise am Laufen zu halten. Doch 2010 muss auch der Auftraggeber Langenfeld angesichts schwindender Steuerkraft etwas kürzer treten.
Trotz 2,175 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung, die vornehmlich in energetische Verbesserungen an Schulen fließen, rutschen die fürs neue Jahr im Haushalt vorgesehenen Investitionen um 12,5 Millionen Euro auf 15,5 Millionen Euro ab. "Das Gros der Minderung entfällt mit 7,1 Millionen Euro auf die Bauausgaben. Aber selbst 10,79 Millionen Euro sind noch eine beträchtliche Hausnummer", sagte Müller bei der Einbringung des Etatentwurfs.
"Das Ziel, familienfreundlichste Stadt der Region zu werden, wird dennoch konsequent weiter verfolgt", lautet die Vorgabe des neuen Verwaltungschefs Frank Schneider (CDU). Mehr als 35 Prozent der Jüngsten 2013 einen Betreuungsplatz bieten zu können, ist das Ziel. Dafür muss gebaut werden. Am Brückentor wurde im Juli 2009 mit dem Bau einer von zwei auf drei Gruppen erweiterten Kindertagesstätte und Schulerweiterungsbaus unter einem Dach begonnen. Der Komplex soll spätestens Anfang 2011 zur Verfügung stehen. 2010 und 2011 soll für jeweils sechs zusätzliche Gruppen mit U3-Plätzen am Möncherderweg und in Reusrath gebaggert werden. Von den geschätzten Gesamtkosten von 13,11 Millionen Euro werden allein in diesem Jahr 3,34 Millionen Euro fällig.
Bereits im Frühling soll ein weiteres familienfreundliches Projekt eingeweiht werden: der rund 450 000 Euro teure Generationengarten im Freizeitpark Langfort. Mit duftenden Kräutern und Blumen in Hochbeeten an Barriere freien Wegen, raschelndem Hain, Barfußpfad und Trimm-Geräten sowie Boulebahn werden dort die Sinne von Jung und Alt angesprochen.
Als größere Neubauten sind für Kämmerer Detlev Müller "nur noch der Ersatz des nicht mehr wirtschaftlich sanierungsfähigen Verwaltungsgebäudes am Betriebshof und die Mensa am Gymnasium erwähnenswert". An der Hausinger Straße werden 659 000 Euro, davon 109 000 Euro in 2010, verbaut. Nachdem der nötige Abriss bereits begonnen hat, soll zum Beginn des neuen Schuljahres die mit 425 000 Euro zu Buche schlagende Mensa dem KAG zur Verfügung stehen.
Müller: "Der Ausbau der Sportinfrastruktur findet mit der Sanierung des Tennenplatzes ,Hinter den Gärten’ als Kunstrasen für 470 000 Euro ihr vorläufiges Ende." Im August soll dort auch die neue Laufbahn fertig sein.
Für zwei weitere Photovoltaikanlagen auf Schuldächern sind 2010 nochmals 385 000 Euro vorgesehen. 2,1 Millionen Euro können mit 985 000 Euro Förderung aus dem Konjunkturpaket II in den Aufbau des städtischen Daten-Glaserfasernetzes gesteckt werden.