Monheim: Der Ruhe folgen Parteiengezänk und das Warten auf die Bagger
Es wird – nicht ganz ernsthaft – in die Zukunft geblickt. Und da verspricht 2010 für die Monheimer gar nicht langweilig zu werden. Denn nach gemächlichem Start wird es wieder munter-kurios in der Rheingemeinde.
Monheim. 2010 - was wird es der Rheingemeinde bringen? Und welche Vorzeichen sind wie zu deuten? So viel ist klar: Es wird ein ruhigeres Jahr. Dafür braucht man freilich keinen Blick in die Kugel. Es liegt schlicht am Abschied von Thomas Dünchheim. Über der Stadt liegt plötzlich ein regelrechter Dunst von Ruhe. Aber muss deshalb gleich der Bürgermarkt abgeschafft werden. Der war immer im Januar. Doch nun ist in der Kristallkugel keine Spur von ihm zu sehen. Schade eigentlich.
Im Frühjahr freilich lichtet sich der Dunst. Köpfe sind zu sehen. Drei Buchstaben schimmern durch. SPD. Ach ja, die ist ja auch noch da. Ein neuer Parteivorsitz muss her. "Verjüngung", schallt es. Von einem Alexander Schumacher ist zu hören. Plötzlich ist kurz ein Manfred Klein zu sehen. Da wird heftig diskutiert. Wo mag das für die alte, große Tante SPD nur enden?
Die Schadenfreude in Reihen der CDU währt nur kurz. Auch dort muss ein neuer Stadtverbandsvorsitz gewählt werden. Und ach: Greift da jemand nach der Doppelspitze? Tim Brühland wird heiß gehandelt. Doch ausgerechnet aus Baumberg, der stärksten Kraft gegen Marion Prondzinsky im Kommunalwahlkampf, kommt heftiger Widerstand. Dann wieder nicht. Kräftige Dementi. Die Presse sei an allem Schuld. Und dann ein Machtwort: "Ruhe! Was ist das für ein Hühnerhaufen? Es geht um die Partei, nicht um Eitelkeiten." Wer sagt denn das? Da ist eine Zahl von mehr als 300 Mitgliedern zu sehen. Die Senioren Union?
Der Frühling lässt es grünen. Auch das Unkraut auf der Brache in der Stadtmitte. Doch wo sind die Bagger? Es ist nichts zu sehen. Der Baubeginn für das Rathaus-CenterIII soll doch sein. Es fehle nur noch ein Ankermieter, dann gehe es los - ist zu hören.
Tatsächlich zu hören sind die ganze Zeit Monheims Jecken. Es wird eine tolle Session. Über Monate gute Laune. Aber wo ist im Frühsommer das Badewannenrennen in der Altstadt? Da ist sie ja, die Marienburg-Garde. Aber sie winkt ab. Zu viel Arbeit sei es, und deshalb werde es das Badewannenrennen nur noch alle zwei Jahre geben.
Immer wieder erscheint in der Kristallkugel der Rheinpark. Die Eisenbahn fährt. Hammesfahr macht es möglich. Aber in Richtung Daimlerstraße ist durchs ganze Jahr nur eine riesige Brache zu sehen. Und immer wieder ist von einer Firma IMR zu lesen.
Irgendetwas fehlt? Da ist doch sonst zu Jahresbeginn immer ein lächelnder Bürgermeister mit einem so genannten Grußwort an die Bürger. Das ist dann in den Zeitungen zu lesen. Es ist nirgends zu finden. Will das Stadtoberhaupt lieber nicht seine Einschätzung für das neue Jahr verraten? Merkwürdig.
"Hör mer op zu lamentiere - kumm loss mer lache, danze, fiere", schallt es da jeck aus der Kristallkugel. Doch da sind Wolken über der Gromoka-Hauptversammlung. Ganz so ruhig wird das Jahr dann doch nicht.