Langenfeld: Die junge Stadt an alter Straße kann aus dem Vollen schöpfen
Schlussstrich: Der Hauptausschuss wählt am Dienstag das Logo und den Slogan aus. Der Kämmerer rechnet das Erfolgsjahr 2007 ab.
Langenfeld. Mit welchem Erkennungszeichen und welchem Spruch Langenfeld künftig werben soll, diese Frage erhitzte im Februar und März nicht nur die politischen Gemüter. Am Dienstag zieht der Haupt- und Finazausschuss (18 Uhr, Rathaus, Saal 187) einen Schlussstrich unter die von der Stadtverwaltung eröffnete Diskussion.
Und so viel steht fest: Das gleichzeitig angepfiffene Fußballspiel der Spanier gegen die Russen interessiert mehr Langenfelder als das neue Logo und ein altbekannter Slogan. Die Mehrheit steht für ein im Vergleich zu seinem Vorgänger kompakteres grünes "L" mit Punkt, das das Stadtwappens verliert. 33 000 hat der Spaß gekostet.
"Ich werde heute Abend versuchen, die letzten Zweifler in unserer Fraktion davon zu überzeugen, hinter diesem Entwurf zu stehen", so Josef Müller, Vorsitzender der Mehrheitsfraktion CDU am Montag. Und auch die SPD und die FDP haben sich für dieses "L" entschieden.
Die drei Fraktionen halten zudem den seit Jahrzehnten kursierenden Spruch "Langenfeld - junge Stadt an alter Straße" für die treffendste Umschreibung einer sich dynamisch entwickelnden Gemeinde. Die 202 Ideen von Bürgern und Profis werden zu den Akten gelegt.
Womit Langenfeld ganz ohne Sprücheklopfen weit über die Stadtgrenzen hinaus von sich reden macht, wird den Finanzpolitiker heute abermals vor Augen geführt: Kämmerer Detlev Müller wird mit der Jahresrechnung für das vergangene Haushaltsjahr nach 2006 das zweitbeste Ergebnis überhaupt vorlegen.
Im Verwaltungshaushalt konnte ein Überschuss von 16,1 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Der Bürger profitiert durch weitere Steuersenkung, die Qualitätsoffensive in Schulen und Kitas sowie den Fonds für gesellschaftliches Engagement. Maßgeblich dafür sind die weiter sprudelnde Gewerbesteuer und Mehreinnahmen beim Anteil an der Einkommenssteuer.
Obwohl der Hebesatz für die Gewerbesteuer im Zuge des Steuersenkungspakets um weitere zehn Prozentpunkte auf 380 Punkte (2009: 360 Punkte) sank, kamen statt 45 Millionen rund 11,4 Millionen Euro mehr herein. Bei der Einkommenssteuer wurden 2,6 Millionen plus, insgesamt 25,5 Millionen Euro, verbucht.
"Langenfeld legt hier deutlich höher zu als andere. Beim Durchschnittsseinkommen mischen wir mittlerweile ganz vorne mit", freut sich Detlev Müller. Grund zur Freude hat er aber auch durch den Ansiedlungserfolg AgesGmbH. Der Mautdienstleister kommt 2009 aus Düsseldorf und soll für zehn Millionen Euro Gewerbesteuer gut sein.
Die 49 Millionen, mit denen Müller plant, erscheinen wieder zu tief gegriffen. "Dazu will ich nichts sagen. Die Steuersenkung um weitere 20 Prozentpunkte kostet uns circa zwei Millionen Euro, und zwei Ausnahmejahre in Folge gibt es nicht oft", sagt Müller.