Hilden: Winzigkeiten im Mittelpunkt des Objektivs
In einem Fotografie-Workshop sollten die jugendlichen Teilnehmer lernen, den Blick bewusst auf kleine Dinge – wie zum Beispiel eine Ameise – zu richten.
Hilden. Vorsichtig visiert Alina ihr Ziel an. Sie rückt näher, stellt scharf und drückt ab. Klick! Die winzige Ameise, die auf den weißen Blütenblättern krabbelt, ist auf Alinas Kamera gespeichert. Die Zehnjährige hat einen guten Blick für die kleinen Dinge, die manch erwachsenem Auge glatt entgangen wären. "Sehr gut", lobt Michael Ebert, als er das Bild später auf einer großen Leinwand präsentiert.
Insgesamt acht Kinder und Jugendliche haben an dem Foto-Workshop des Wilhelm-Fabry-Museums teilgenommen. Bewaffnet mit einer Digitalkamera, machte sich die Gruppe unter Anleitung von Profi-Fotograf Michael Ebert und Sandra Abend vom Wilhelm-Fabry-Museum auf den Weg in den Stadtpark, um dort am Samstag und Sonntag nach Motiven zu suchen.
"Gerade in der jetzigen Zeit, wo Kinder von Bildern geradezu überflutet werden, sollen sie in diesem Workshop lernen, ihren Blick bewusst auf einzelne Dinge zu richten", sagt Ebert. Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen macht ihm viel Freude. "Kinder gehen ganz unvoreingenommen vor und lernen in kürzester Zeit dazu."
Nach den Ausflügen in den Park wurden die Bilder gemeinsam betrachtet. Schnell war klar, dass die Kinder und Jugendlichen sehr unterschiedliche Motive und Einstellungen gewählt haben. Ein auf den ersten Blick verwackeltes Bild eines Kleinkinds wird mit dem passenden Bildausschnitt zu einem kleinen Kunstwerk. Ebenso wie eine Aufnahme der grünen Wasseroberfläche im Teich. "Amazonas, grün" tauft Ebert das Bild.
Auch der 15-jährige Stefan hat Bilder beigesteuert. "Landschaften" lautete sein Thema. Und da dieser Begriff sehr dehnbar ist, sind auch die Bilder höchst unterschiedlich. "Ich fotografiere auch in meiner Freizeit sehr gerne, am liebsten Freunde", erzählt er. Später würde auch er gern Fotograf werden - ein wenig Handwerkszeug hat er am Wochenende bereits gelernt.