Langenfeld: Baugebiet im Herzen des Dorfes soll Wiescheids Zukunft sichern
Planung: Am Donnerstag berät die Politik über Weichenstellungen für den östlichen Stadtteil Langenfelds.
Langenfeld. Wichtige Weichen für Wiescheid werden heute im Planungsausschuss (18 Uhr, Rathaus, Saal 187) gestellt: Mit einem erweiterten Bebauungsplan soll der Weg zur Nahversorgung im Form eines Aldi-Marktes an der Ohligser Straße für die etwa 3500 Wiescheider freigemacht werden.
Außerdem geht es darum, durch ein neues Baugebiet eine Wachstumsmöglichkeit zu eröffnen. Auf dem etwa 3,7Hektar großen Acker, der durch die Schlieperstraße, den Kirschbaum, die Turm- und die Parkstraße begrenzt wird, könnten mitten im Dorf bis zu 56Einfamilienhäuser entstehen.
Diesen Plan verfolgen Grundstückseigentümer und der Bauträger Zeibig schon länger. Doch ihnen wurde bisher das Planungsrecht mit dem Hinweis auf das Zielkonzept Langenfeld 2010 versagt. Darin hatte sich die Stadt Mitte der 90er Jahre angesichts des starken Zuzugs selbst verpflichtet, um maximal 500 Einwohner pro Jahr zu wachsen. So sollte die Infrastruktur mit Schritt halten.
Das "Nein" zum Bebauungsplan "W-13 Auf dem Bruch/Westlich Parkstraße" wurde konkret damit begründet, dass der Zuzug vieler Familien die Grundschule Wiescheid aus ihren Nähten platzen lassen würde.
"Diese Thematik ist jetzt nicht mehr gegeben", sagt Stephan Anhalt, Referatsleiter Stadtplanung. Der demografische Wandel führe dazu, "dass Langenfeld nur noch minimal wächst". Und die Schule an der Parkstraße, die 2002 für viel Geld erweitert wurde, kämpft heute darum, die zwei geforderten Klassen pro Jahrgang bilden zu können.
Die Idee der Stadt, die Schule wegen der besseren Lehrer-Ausstattung künftig im Verbund mit der Grundschule Am Brückentor zu führen, hatten die Wiescheider im September 2007 mit Blick auf unterschiedliche pädagogische Konzepte abgelehnt.
Wenn der Schulstandort langfristig erhalten werden soll, müssen also weitere junge Familien in Wiescheid heimisch werden. Das verbreitert zudem die wirtschaftliche Basis für den Discounter.
Der Plan für die Wohnbebauung wäre nach dem 2007 vom Bund für die Innenentwicklung geschaffenen beschleunigten Verfahren aufzustellen. "Damit könnten wir auf die zweistufige Bürgerbeteiligung verzichten", sagt Anhalt. Doch die Stadt wolle die Bürger weiter frühzeitig hören. Mit der Erschließung rechnet Anhalt frühestens für Ende 2009.