Langenfeld: Edler Rebsaft in der City

Am Wochenende präsentierten zehn deutsche Winzer ihre Weine im Centrum. Organisator Julius von Bukowski will im nächsten Jahr sogar ein Buch über das Schoppenfest herausbringen.

Langenfeld. Zehn Winzer aus Deutschland präsentierten am Samstag und Sonntag ihre Weine und Sekte auf dem 22. Langenfelder Schoppenfest im Herzen der Stadt neben der großen Baustelle. Der Besuch der deutschen Weinprinzessin Andrea Köninger (26) aus Sasbachwalden im Schwarzwald und der Weinkönigin Anna Saum (22) aus Großlangenheim in Franken gehörten zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Ein musikalisches Bühnenprogramm sorgte für Stimmung.

Seit 1985 organisiert Julius von Bukowski das Weinfest. Drei Mal musste ausgesetzt werden: Einmal wegen des Terroranschlags vom 11. Septembers 2001 in New York und zwei Mal aus privaten Gründen. Zusammen mit den Langenfelder Weinfreunden hatte von Bukowski nun Winzer aus sieben Weinregionen eingeladen.

"Mir gefällt´s gut hier, aber in der Schoppengasse war´s gemütlicher", sagt Weinfestbesucherin Margret Heusch (68) aus Langenfeld. Seit acht Jahren besucht sie das Schoppenfest. "In der Schoppengasse können wir das nicht mehr machen, weil es Brandschutzauflagen gibt", erklärt von Bukowski. Er freut sich schon darauf, dass die Baustelle im nächsten Jahr verschwunden sein wird, und das Weinfest auf dem Marktplatz stattfinden kann.

Gedanken über seine Nachfolge und das Fortbestehen des Schoppenfestes hat sich der rüstige 72-Jährige auch schon gemacht. "Solange ich da bin, bin ich da. Aber ich habe die Bahnen gelegt, dass es weiter geführt werden kann."

Das Weiterführen der Tradition sollen die Langenfelder Weinfreunde übernehmen. Eine Gruppe, bestehend aus 50 bis 60 Leuten, soll die Organisation sowie die Zusammenarbeit mit den Langenfelder Hotels nicht sterben lassen. Die bisherigen Kontakte zum deutschen Weininstitut seien dabei hilfreich.

Dennoch denkt von Bukowski noch nicht daran, die Hände in den Schoß zu legen. Für 2010 plant er die Herausgabe eines Buches, das die Geschichte des Schoppenfestes nachzeichnet. "So verrückt kann nur ein Kölner sein", sagt er über sich selbst, nachdem er die letzten 25 Jahre in Langenfeld gelebt hat.

"Toll hier. Gemütliche Atmosphäre", sagt Yannick Bauer (19) aus Leverkusen, als er vor der Bühne steht und den Schlagern lauscht. "Nur die Musik könnte was fetziger sein." Immerhin war das Repertoire weit gefasst von Swing und Filmmusik über Rock´n’ Roll bis zu Operettenmelodien.