Langenfeld: Eine Stadt hat klare Ziele
Bürgermeister Frank Schneider nennt Klimaschutz und Familienfreundlichkeit als wichtigste Themen für die nächsten Jahre. Außerdem wurden Ehrenmedaillen und der Umweltpreis verliehen.
Langenfeld. Die Premiere darf als gelungen gelten: Frank Schneider, im Oktober letzten Jahres als Bürgermeister-Nachfolger von Magnus Staehler vereidigt, hielt seine erste, etwas lange, aber ausgewogene und Langenfelds Situation widerspiegelnde Ansprache beim traditionellen Neujahrsempfang in der voll besetzten Stadthalle.
Besonders herzlich wurden die beiden weiblichen Kulturattachées Rasa Balcikonyte (Litauen) und Reet Weidebaum (Estland) begrüßt, denn in diesem Jahr heißt es "Willkommen Baltikum". Die beiden Damen bedankten sich für dieses Bemühen Langenfelds, andere Länder der EU kennen zu lernen und freundschaftliche Verbindungen zu knüpfen. Die geladenen Gäste bekamen mit zwei musikalischen Beträgen der Künstlerin Jonaiskaite-Martens einen kleinen Einblick in die Kultur Litauens.
In seiner Rede blickte der Bürgermeister nicht nur auf die für die Stadt bedeutenden Ereignisse wie den Umbau des Marktplatzes und die Einweihung der neuen Feuerwache zurück. Sein besonderes Augenmerk galt den Zielen für die kommenden Jahre. Ganz obenan steht ein Klimaschutzkonzept, das bei der Umrüstung von Heizanlagen und Energie sparenden Dämmmaßnahmen an vielen städtischen Gebäuden bereits begonnen hat und bis zu einem "1000-Dächer-Programm" mit der Installation von Solar- und Photovoltaikanlagen bis 2020 reicht.
Die seit 2008 laufende und mit 1,4 Millionen Euro geförderte Qualitätsoffensive im Bildungsbereich wird trotz des Rückgangs an Steuern ohne Einschränkung fortgeführt. Auch die Steuersenkungen der vergangenen Jahre seit 2007 werden allen städtischen Einnahmeausfällen zum Trotz nicht rückgängig gemacht. Die Schuldenfreiheit werde dennoch nicht mehr das Thema Nummer eins sein, so Schneider. "Wir wollen künftig als vorbildliche Klimakommune und familienfreundlichste Stadt der Region von uns reden machen."
Besonderer Beifall galt auch diesmal wieder den neuen Trägern der Ehrenmedaille der Stadt und des Umweltpreises. Drei Frauen nahmen die Ehrenmedaille entgegen. Claire Günzel erhielt sie für ihr über zwei Jahrzehnte währendes ehrenamtliches Engagement zugunsten herzkranker Kinder. Alexandra Schneider hat sich durch ihre langjährige und erfolgreiche Arbeit im Verein "Sag´s", der Beratungs- und Informationsstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern, verdient gemacht. Und schließlich wurde Waltraut Till für ihren Einsatz in verschiedenen politischen und kirchlichen Gremien sowie Gründung des Kinder- und Jugendchors "Hevel" an St.Paulus in Berghausen ausgezeichnet.
Preisträger des Umweltpreises wurde Peter Speldrich, Vorsitzender des Umweltschutz- und Verschönerungsvereins Langenfeld (UVL). Er setzt sich seit Jahren für die Auszeichnung von Baudenkmälern ein und macht sich im gesamten Stadtgebiet für Natur und Umwelt stark.
Für den musikalischen Teil des Neujahrsempfangs war diesmal der Spielmannszug der Richrather Schützen zuständig. Unter Leitung von Karl-Heinz Schlimm wurden vor allem zum Schluss flotte, Optimismus ausstrahlende Stücke wie "Der Löwe schläft heut’ nacht" und "Mambo Jambo" geboten.