Feuerwehr Langenfeld Feuerwehr übt Einsatz mit Gefahrgut

Langenfeld · Zwei Löschzüge der Feuerwehr haben den Umgang mit Säureunfällen geübt.

Zwei Löschzüge haben den Ernstfall geprobt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(og) Es ist 19 Uhr. Zwei Löschzüge der Feuerwehr Langenfeld rücken aus. Löschzug 1 fährt zur Haus Gravener Straße zu einem Wasserrohrbruch mit Überspülung der Straße. Löschzug 2 wird zum Wanderparkplatz am Winkel zu einer angeblichen Rauchentwicklung alarmiert. Aber es ist nichts zu sehen. Doch dann löst Übungsleiter Karsten Rinn die Brandmeldeanlage der Firma MacDermid Enthone an der Röntgenstraße aus. Die Löschzüge rücken erneut aus. Die Übung kann beginnen.

Das Setting: Ein Gabelstaplerfahrer hat einen Herzinfarkt erlitten und die Kontrolle über sein Gefährt verloren. Das fährt mit einem IBC-Container voller Salzsäure gegen eine Wand. Der Behälter schlägt leck. Ein Kollege wird eingeklemmt. Die Löschzüge 1 und 2 treffen nur wenige Sekunden nach Alarmierung ein. Alles richtig gemacht. Akt 2: Der Erste Angriffstrupp wird vorgeschickt, tritt jedoch sogleich den Rückzug an, als klar wird, dass Gefahrgut ausgelaufen ist. Der Einsatzleiter wird informiert. Da ein IBC-Container mit einer UN-Nummer ausgestattet ist, ist es für die Einsatzkräfte einfach, den Stoff zu identifizieren. Eine vierstellige Zahl dient zur Kennzeichnung eines Gefahrstoffes. Jedem Gefahrgut ist eine Nummer zugeordnet. Vor Ort handelt es sich bei dem simulierten Stoff um Salzsäure.

Dann die Menschenrettung: Der Gabelstaplerfahrer ist bewusstlos und wird an die Absperrgrenze des Gefahrenbereiches gebracht, notfallmäßig dekontaminiert und dem Rettungsdienst übergeben. Im dritten Schritt soll der eingeklemmte Mann befreit und der Säurefluss gestoppt werden. Dies stellt die Trupps vor eine Herausforderung. Der Gabelstapler muss auf die Seite gefahren, der Patient gesichert werden und der IBC-Behälter vor dem Umfallen geschützt werden. Die Einsatzkräfte nehmen einen Hubwagen zu Hilfe. Schnell befreien sie den Patienten. Die austretende Säure wird mit Schuttmulden vorerst aufgefangen.

Um den Produktaustritt zu beenden, werden zwei Einsatzkräfte in Chemieschutzanzügen an die Einsatzstelle entsendet. Sie wollen das Problem unkonventionell, aber effektiv lösen und fahren mit dem Gabelstapler so unter den Container, dass sie ihn kontrolliert auf die Seite kippen können. Das Leck liegt oben. Es tritt keine Säure mehr aus.

Gegen zwei Uhr ist die Übung beendet.