Langenfeld: Märchenhaftes Fußballgucken
Das Spiel der deutschen Mannschaft haben beim Public Viewing 3500 Leute im Freizeitpark verfolgt – friedlich.
Langenfeld. Eine Stunde vor Anpfiff des Spiels der deutschen Mannschaft gegen Australien strömten vor allem junge Leute in Scharen und aus allen Himmelrichtungen zum Freizeitpark. Viele Mädchen trugen über ihren kurzen Röckchen eine schwarz-rot-goldene Fahne und hatten das Gesicht in den gleichen Farben bemalt.
Bei den Jungen waren die Trikots mit den Namen unserer Nationalspieler Trumpf. Die Fans kamen vorwiegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad, jene aus Monheim, Hilden oder anderen umliegenden Städten fanden mühelos einen Parkplatz in der Nähe des Freizeitparks.
Vor dem einzigen Eingang bildeten sich zeitweise lange Schlangen, da jeder Besucher von dem Security-Team auf unerlaubte Mitbringsel wie Flaschen oder Fahnenstöcke geprüft wurde und auch eine kurze Leibesvisitation über sich ergehen lassen musste.
Sicherheit wurde groß geschrieben: 28 Sicherheitskräfte eines professionellen Dienstes und mehr als 30 uniformierte Polizisten sowie vier Mitarbeiter des Ordnungsamtes wachten darüber, dass alles ohne Randale ablief. Eine Gruppe Jugendlicher, die 50 Meter vor dem Eingang die Bierflaschen kreisen ließ und einen nicht mehr ganz nüchternen Eindruck machte, hatte keine Chance, das Spiel beim Public Viewing zu erleben.
Auf der Langforter Straße waren Dutzende leerer Bierflaschen abgestellt worden. "Wir haben sie alle rasch eingesammelt. Im Übrigen verlief der ganze Abend ruhig und friedlich", stellte Christian Benzrath, Referatsleiter Recht und Ordnung, erfreut fest. Das gleiche Urteil kam von Citymanager Jan-Christoph Zimmermann: "Es war ein wunderbar friedliches Fest der 3500 Menschen, die die Wiese füllten und das Spiel begeistert verfolgten. Das wollen wir in dieser Weise fortsetzen."
Viele Freundeskreise und Gruppen hatten sich eingefunden. Da brachte sich ein Fan-Club der Jahrgangsstufe 12 des Marien-Gymnasiums Opladen, jedoch alle in Langenfeld zu Hause, vor dem Anpfiff in Stimmung. "Ich glaube noch nicht so ganz an einen Sieg unserer Mannschaft", meinte Florian, der ein Trikot mit Podolskis Namen trug. "Aber Poldi wird ein Tor schießen", war er überzeugt und fand seine Zuversicht schon acht Minuten nach dem Anpfiff bestätigt.
Da war eine Gruppe von 13, 14 jungen Leuten beisammen, die immer wieder flotte Sprüche skandierte und keinen Zweifel ließ: "Wenn wir gleich im ersten Spiel gewinnen, werden wir Weltmeister." Besonders die Mädchen der Gruppe sangen die Nationalhymne mit, und unbeschreiblicher Jubel herrschte schon kurze Zeit später nach dem frühen Führungstor. Und was wohl den meisten Public-Viewing-Guckern besonders angenehm war: Nur ganz vereinzelt erklang hier und da eine Vuvuzela. Dafür gab es um so mehr Beifall bei jeder gelungenen Aktion unserer Mannschaft.