<strong>Langenfeld. Nur sechs Monate brauchte die Stadt vom Ratssbeschluss, über die Erteilung der Baugenehmigung im September, bis zum symbolischen Spatenstich für das Marktkarree im November 2006. Im Dezember rollten die Abrissbagger an, um für den neuen Einkaufs- und Wohnkomplex zwischen Solinger- und Friedhofstraße Platz zu schaffen. Weitere drei Monate später gibt es immer noch keine Gr0ßbaustselle für das 30 Millionen Euro schwere Projekt.

80 Prozent der 6500 Quadratmeter Verkaufsfläche sind vermietet

Erst sollte das Einkaufszentrum mit nunmehr 6500 Quadratmetern Verkaufsfläche im November 2007 eröffnen, dann führten Nachbesserungen in Bezug auf den Brandschutz und ein weiteres Lagergeschoss dazu, dass für den Start das Frühjahrsgeschäft 2008 anvisiert wurde. Am Donnerstag bestätigte Ted Kupchevsky, Chef des Projektentwicklers TKN aus Essen, dass die Langenfelder sich noch bis November 2008 gedulden müssen, bis sie die schöne neue Einkaufswelt erleben können. Von einer Verzögerung will Kupchevsky dennoch nichts wissen. "Es gibt keine Probleme. 80 Prozent der Fläche sind vergeben. Wünsche sind das eine, die realität das andere. Wir müssen Marktgegebenheiten berücksichtigen." Mit dem veränderten Terminplan komme man Wünschen der Mieter entgegen, die zum Teil bundesweit Filialeröffnungen aufeinander abstimmen müssten. Ab April werde ausgeschachtet. Apollo-Optik, Esprit, s.Oliver, Palm, Engbers und die Bäckerei Wulf , all das sind Namen, die für Shops im Marktkarree gehandelt werden, nachdem in Langenfeld eine Belegungsskizze die Runde macht. Kupchevsky: "Weil wir noch in Verhandlungen stehen kommentiere ich das nicht. Ich werde in den nächsten Tagen mit Bürgermeister Magnus Staehler abstimmen, wann wir das Händlerkonzept vorstellen." Einen Vertragspartner mit dem sich der Projektentwickler bereits im November einig wurde, gibt er dennoch preis: "Die Ulmer Drogeriemarktkette Müller wird mit 2400 Quadratmetern, verteilt über zwei Etagen, der Hauptmieter sein." Von gut 2500 Quadratmetern Wohnfläche seien 600 Quadratmeter vergeben. Wer einziehen wolle, wisse, dass die Wohnungen erst nach den Läden fertiggestellt werden. "Bei einem Projekt dieser Größenordnung dauert es normalerweise fünf bis zehn Jahre von der Idee bis zur Eröffnung", bringt Stadtbaurat Hans-Otto Weber ein halbes Jahr länge warten nicht aus der Ruhe. Das ganze sei eben eine Gleichung mit X Unbekannten. Wichtig sei allein, dass der Schlussstein für die Innenstadtplanung überhaupt gesetzt wird. Kritikern der Informationspolitik der Stadt hält er entgegen: "Wir sind fest davon ausgegangen, dass die rechnen können. Bei 15 bis 18 Monaten Bauzeit kommt man schnell auf den November 2008 als Eröffnungstermin." Das Marktkarree

Städtebauliches Bindeglied: Das Marktkarre stellt ein fußläufiges Bindeglied zwischen Stadtgalerie und Hertie-Warenhaus dar.

Mehr Verkaufsfläche: Erst waren 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche auf zwei Etagen vorgesehen, jetzt sind es laut Stadtbaurat Hans-Otto Weber 6500.

Tiefgarage: Im ersten Untergeschoss soll eine Tiefgarage mit über 160 Stellplätzen entstehen.

30 Millionen Euro: Das 30 Millionen-Euro-Projekt wird von der Projektgesellschaft TKN (Essen) und dem Architekturbüro PASD (Hagen) umgesetzt. Gebaut wird es von Bilfinger und Berger.