Hilden: Polizei konzentriert sich auf Trickbetrug
Die Erfolge der Polizei im Kampf gegen die Jugendkriminalität sollen jetzt beim Schutz der Senioren wiederholt werden. Seit Anfang Januar sind zehn Seniorensicherheitspartner unterwegs.
Hilden. Im Dezember letzten Jahres gab es viel Lob für die Polizeiinspektion Mitte: Das selbstentwickelte Projekt gegen Jugendkriminalität wurde mit dem "Landespreis für Innere Sicherheit" ausgezeichnet. Ein Blick in die Kriminalitätsstatistik des vergangenen Jahres gibt den Beamten erneut Grund zur Freude. Die Zahl der jugendlichen Straftäter ging deutlich zurück: Gab es 2005 noch 273 Straftaten von 14- bis 17-Jährigen, sank die Zahl auf 245 im Jahr 2006. Die Zahl der Straftäter unter 13 Jahren sank ebenfalls - von 129 auf 72.
Sorge bereitet den Beamten allerdings die zunehmende Gewaltbereitschaft - nicht nur bei jugendlichen Tätern, auch bei Erwachsenen. "Während es früher normal war, eine Rauferei zu beenden, wenn einer am Boden lag, wird heute weitergemacht. Es geht nicht ums gewinnen, es geht ums vernichten", so Thomas Decken, Leiter der Polizeiinspektion. Einen pauschalen Grund für diese Entwicklung kann er nicht nennen: "Man kann nicht einfach sagen, die Videospiele oder das Schulsystem sind schuld."
Ein Blick auf die Anzahl der Gesamtstraftaten erlaubt allerdings ein leichtes Durchatmen. 4913 Straftaten wurden 2006 in Hilden begangen - 15 weniger als im Jahr zuvor. Vor allem Körperverletzungen, Raubüberfälle sowie Auto- und Wohnungseinbrüche ergeben diesen Wert. Auch die Morde an Giuseppe R. (Beethovenstraße) und Eva E. (Benrather Straße) gehören dazu.
Ein besonderes Augenmerk der Polizei gilt in Zukunft dem Schutz von Senioren. Immer häufiger werden die an der Haustüre zu Opfern von Trickbetrügern. In Hilden sind aus diesem Grund seit Anfang Januar zehn Seniorensicherheitspartner unterwegs. Sie sind im gleichen Alter wie die potenziellen Opfer, und sie wurden speziell geschult, um in ihrem Bekanntenkreis zu beraten und aufzuklären.