Kehrpflicht: Bürgers Besen kehren gut
Die Stadt sieht keinen Grund, die Einteilung für die Straßenreinigung zu verändern.
<strong>Langenfeld. Die Langenfelder Besen kehren gut. Zu diesem Urteil kommt Gerhard Lindner, nachdem die Bürger seit gut einem Jahr nicht nur bei den Fußwegen selbst zum Besen greifen müssen, sondern als Anwohner von 400 weniger befahrenen Straßen im Stadtgebiet auch den Rinnstein und die Fahrbahn vor ihrer Türe reinigen müssen. "Objektiv kann ich auch im Vergleich zu anderen Städten nur sagen, dass sich der Verschmutzungsgrad der Straßen positiv verändert hat und Langenfeld insgesamt sauberer geworden ist. Die Grundstückseigentümer haben die ihnen übertragene Verantwortung zweifellos angenommen", sagt Lindner. Der Referatsleiter Steuern und Abgaben sieht angesichts der "sauberen Bilanz" auch keine Veranlassung, Änderungen an der aktuell maßgeblichen Unterteilung in Straßen, die weiter die städtische Kehrmaschine ansteuert, und solchen, bei denen die Bürger die Besen schwingen müssen, vorzunehmen. Dass vor ihrer Türe wieder die Stadt kehrt, das wollen Anwohner von zehn Straßen mit Anträgen an den Haupt- und Finanzausschuss erreichen. Der entscheidet am Dienstag, 13. März (18 Uhr, Rathaus, Saal 187). "Dabei handelt es sich größtenteils um Tempo-30-Zonen oder Stichstraßen mit lediglich zehn Anwohnern, die wir ruhigen Gewissens als nicht so verkehrswichtig einstufen können", kontert Gerhard Lindner. Reste des Silvesterfeuerwerks hätten gleich zu Beginn der Umstellung für Klagen gesorgt. Eine weitere Beschwerdewelle schwappte auf die Verwaltung im Herbst zu. Lindner: "Doch nicht jedes Blatt Laub ist ein Fall für die Straßenreinigung." Die Beschwerden hätten vielmehr deutlich gemacht, dass bisher die Kehrmaschine auch für die Entsorgung des Laubs auf Gehwegen missbraucht worden sei. "Wir leben in einer grünen Stadt. Bebauungspläne, die Beton-Bäume vorsehen, wollen wir nicht. Also muss jeder mit anpacken", sagt Lindner.
Nur in vier Fällen musste nachgeholfen werden
Wegen unterlassener Straßenreinigung seien bisher 110 Beschwerden von Bürgern über ihre Nachbarn eingegangen. Nur in vier Fällen reichte die telefonische Aufklärung über die neue Rechtslage nicht aus. Lindner: "Wir setzten eine Frist." Außerdem sei den Kehrmuffeln damit gedroht worden, den jeweiligen Abschnitt auf ihre Rechnung von einer Fachfirma reinigen zu lassen. "Meist war dann schon am nächsten Tag alles besenrein." Straßenreinigung in LangenfeldStadt- und Bürgerstraßen: Seit dem 1. Januar 2006 gibt es bei der Straßenreinigung die Unterteilung in rund 200 Stadt- sowie 400 Bürgerstraßen. Während die Fahrbahnen und Rinnsteine von Durchgangs- und Wohnstraßen mit Busverkehr auch weiterhin von der städtischen Kehrmaschine gereinigt werden, müssen Anwohner von Bürgerstraßen neben dem Gehweg jetzt auch die Straße fegen.
Gebühr gestrichen: Im Gegenzug wurde die Straßenreinigungsgebühr abgeschafft. Ersparnis für den Bürger: zuletzt 32,75 Euro jährlich.
Kontakt: Telefon 79 43 42/44