Monheim: Mobilfunk - Zwischen Strahlensmog und Funklöchern

Während in anderen Städten des Kreises Mettmann neue Standorte immer wieder umstritten sind, scheint sich die Stimmung in Monheim beruhigt zu haben.

<strong>Monheim. Während in den Kreisstädten Erkrath, Velbert oder auch Ratingen immer wieder über Mobilfunk, neue Sendeanlagen und entsprechende Konzepte diskutiert wird, ist es in Monheim bei diesem Thema merklich still geworden. Keine hitzigen Debatten über Grenzwerte, keine lautstarken Forderungen nach frühzeitiger Bekanntgabe von geplanten Standorten - die Monheimer scheinen sich mit den Anlagen in ihrer Stadt und Sendemasten arrangiert zu haben.

Bürger beklagen, dass sie an manchen Stellen kein Netz haben

"Es ist in letzter Zeit sehr ruhig geworden", bestätigt auch Michael Hohmeier, Sprecher der Stadt. "Vor drei bis vier Jahren war Mobilfunk noch ein Thema." Hohmeier erklärt sich diese Zurückhaltung mit den zwei Komponenten des Themas: "Zum einen gehen bei uns Anfragen wegen der Gesundheitsgefahr, dem so genannten Strahlensmog ein, zum anderen nehmen wir Beschwerden von Bürgern entgegen, die beklagen, dass sie an manchen Stellen in der Stadt kein Netz haben."

Für kleine Anlagen braucht der Betreiber keine Genehmigung

Laut Hohmeier werde die Stadt mit der Erwartungshaltung konfrontiert, die Funklöcher zu stopfen. Aber oft erfahre die Verwaltung gar nicht, wenn neue Anlagen installiert werden. "Die Mobilfunkbetreiber müssen keinen Bauantrag stellen, wenn sie zum Beispiel eine kleinere Anlage auf einen bereits bestehenden Mast setzen oder mit ihrem Sender unter einer Höhe von zehn Metern bleiben", erläutert Michael Kraus, stellvertretender Leiter der Stadtplanung. Werden die zehn Meter überschritten, muss der Mobilfunkbetreiber einen Bauantrag bei der Stadt stellen.

100-Meter-Abstand zu sensiblen Bereichen wird eingehalten

Erfüllt der Bauantrag alle rechtlichen Bedingungen, muss die Genehmigungsbehörde dem Antrag stattgeben. "Entspricht das Vorhaben nicht den Bedingungen der Landesbauordnung oder stimmen die Nachbarn nicht zu, weil sie zum Beispiel befürchten, der Mast könnte auf ihr Grundstück kippen, dann können wir den Baugenehmigungsakt nicht vollziehen", ergänzt Kraus.

Darüber hinaus bemüht sich die Monheimer Bauaufsicht um das Einhalten des 100-Meter-Abstandes zu so genannten sensiblen Bereichen. "Am Runden Tisch Mobilfunk des Kreises Mettmann wurde diese freiwillige Vereinbarung mit den Mobilfunkbetreibern getroffen", erläutert Kreisumweltdezernent Hans-Jürgen Serwe.

Mobilfunk wird drahtlos ausgestrahlt, braucht aber Funkmasten zur Verstärkung. Die können bis zu einer Höhe von zehn Metern ohne, darüber mit Baugenehmigung aufgestellt werden, wenn die Grundstückseigentümer einem Vertrag zustimmen.

Ein Mobilfunkkonzept, wie es zum Beispiel in Erkrath und Velbert erstellt werden soll, soll helfen, Standorte zu finden, die dem Wunsch der Anbieter nach guter Abstrahlung entsprechen, gleichzeitig aber dem Bedürfnis der Bevölkerung nach möglichst geringer Strahlenbelastung Rechnung tragen.

Wie viele Funkanlagen im Monheimer Stadtgebiet stehen, konnte die Stadt gestern nicht sagen. Die genauen Standorte sind aber im Internet verzeichnet: