Monheim: Kinderschutzbund - „Freitag sehen wir uns wieder“

Der Verein sucht immer noch einen Vorstand. Nur mit ihm kann die Arbeit weitergehen.

Monheim. Dilara hat Geburtstag. Zwei Jahre ist sie jetzt alt. Das wird mit Berliner Ballen im Kinder-Center des Kinderschutzbundes (KSB) an der Heinestraße 4 gefeiert. Danach wird gemalt und gebastelt. Etwa 15 Kinder und deren Mütter kommen jeden Freitag zur Eltern-Kind-Gruppe in das Kinder-Center.

Marion Prondzinsky fehlt die Motivation für den Vorsitz

Ob sie auch am nächsten Freitag kommen können, hängt vom Ausgang der außerordentlichen Mitgliederversammlung (siehe Kasten) ab. Zum zweiten Mal nimmt der Kinderschutzbund Anlauf und will einen Vorstand wählen. Die bisherige erste Vorsitzende, Margarete Ihnenfeld, steht definitiv nicht mehr zu Verfügung. Das bestätigte sie am Freitag auf Anfrage. Ihr Kind kommt zur Schule, sie wird wieder berufstätig. "Sie will, dass der Posten in gute Hände kommt", sagt Dirk Stechmann-Krohne, seit neun Jahren Kassierer beim KSB. Auch er kandidiert aus beruflichen Gründen nicht mehr, würde aber einem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite stehen. "Kassenführung ist nicht einfach. Heutzutage braucht man dazu fast einen Steuerberater", sagt er. Bei der Wahl der beiden stellvertretenden Vorsitzenden geriet die Jahreshauptversammlung am 7. Februar ins Stocken, auch für den Kassierer fand sich niemand. Marion Prondzinsky hätte das Amt der ersten Vorsitzenden damals übernommen. Doch am Freitag sagte sie zu 99,9 Prozent ab. "Mir fehlt die Motivation", sagte sie auf WZ-Nachfrage, "natürlich bleibe ich Mitglied im Kinderschutzbund und würde einen Posten als Beisitzerin annehmen." Es sei schon schade gewesen, dass auf der Jahreshauptversammlung zwar die Posten hätten besetzt werden können, aber es kamen keine Gegenvorschläge. "Das war nicht befriedigend." Prondzinsky hofft, dass sich das in der Sitzung am Mittwoch ändert. "Der KSB ist gerade in Monheim eine wichtige Institution." Seit 26 Jahren gibt es den Kinderschutzbund in Monheim. Das Kinder-Center seit zwölf Jahren. Es hat seine Öffnungszeiten vorerst einschränken müssen. Für die Samstage standen nicht genügend Betreuungspersonen zu Verfügung. Die Eltern finden es wichtig, dass ihre Kinder im Center auf den Kindergarten vorbereitet werden. Petra Kersten kommt mit Sohn Tim jeden Freitag aus Richrath. "Es ist einfach schön hier. Es wäre schade, wenn das Center wegen der Auflösung des Kinderschutzbundes schließen müsste." Die Leiterin der Eltern-Kind-Gruppe, Christine Kirsch, ist optimistisch: "Ich glaube, wir sehen uns nächsten am Freitag alle wieder."