Hilden: Doktorarbeit führt in den Südpazifik

Der Meeresbiologe Tim Arnold pant im Südpazifik ein mehrjähriges Projekt zur Erforschung der Hochseewale. Für den Hildener ist damit ein Kindheitstraum in greifbare Nähe gerückt.

Hilden. Der offene Ozean, große Meeressäuger, praktische Forschung mit einem klaren Auftrag. Für Tim Arnold ist ein Kindheitstraum in greifbare Nähe gerückt: Zusammen mit Freundin Carina Ramm will der gebürtige Hildener in einem Jahr in See stechen. Das Ziel: Eua, eine Pazifikinsel nord-östlich von Neuseeland. Dort bestehen für die beiden Walforscher optimale Bedingungen: Die Insel liegt am Kermadec-Tonga-Graben. Schon einige 100 Meter von der Küste entfernt ist das Meer bis zu 3000 Meter tief. Hochseebedingungen. "Die deutsche Nordsee bringt es gerade auf 50 Meter", sagt Arnold.

"Hochseewale sind bisher kaum untersucht", erläutert Carina Ramm das gemeinsame Forschungsinteresse. Arten wie der Seiwal, immerhin der schnellste Bartenwal, seien daher kaum bekannt. Auch die Wissenschaft kann bisher nur wenige Antworten geben. Die konzentriert sich vor allem auf die Walarten in küstennahen Gewässern. "Bei den Hochseewalen ist immer noch echte Grundlagenforschung gefragt", so Ramm.

Das liegt vor allem an den hohen Kosten. Bei den bisherigen Forschungen wurde immer in großen Gruppen auf riesigen Schiffen gearbeitet. Weil die Wale in den Wellenbergen der Hochsee aber oft kaum zu sehen sind, stand der Erfolg in keinem Verhältnis zu den Kosten. "Irgendwie ist vor uns noch niemand darauf gekommen, dass es vor Tonga in Küstennähe hervorragende Bedingungen gibt", wundern sich die Jungforscher.