Langenfeld: Mehr Plätze für die Oberstufe?

Wie die Von-Arnim-Schule künftig mehr Schüler in der Sekundarstufe II aufnehmen könnte, wird jetzt geprüft.

Langenfeld. Die Erweiterung der im Zweckverband von Langenfeld und Hilden geführten Bettine-von-Arnim-Gesamtschule (BVA) hatten CDU und FDP bisher kategorisch abgelehnt. Das bürgerliche Lager befürchtet, dass dies das Aus für die beiden Hauptschulen und zumindest für eine der zwei Realschulen bedeuten würde.

Dagegen fordern SPD und Grüne zusätzliche Gesamtschulplätze, weil jährlich jeweils mehr als 150 Bewerber keine Aufnahme in den sechs Eingangsklassen der BVA finden.

Zumindest einen Teilerfolg können jetzt die Sozialdemokraten für sich verbuchen: Einstimmig folgte die Vertreterversammlung ihrem Antrag, zumindest für den Oberstufenbereich die Erweiterung zu prüfen. Dafür stehen 50.000 Euro im Schuletat zur Verfügung.

Das einhellige Votum überrascht. Noch im Dezember hatte Langenfelds Bürgermeister und Verbandsvorsteher Magnus Staehler (CDU) gestützt auf die Stellungnahme der Bezirksregierung erklärt, dass es keine Möglichkeit zum Ausbau der Schule in Richrath oder für eine Filialschule auf Hildener Stadtgebiet gebe.

Weil SPD, Grüne und der Vertreter der Bürger Aktion Hilden die rechtliche Unmöglichkeit der Erweiterung nicht anerkennen wollten, hatte Staehler ihnen vorgehalten, sie würden sich um die logische Entscheidung drücken.

"Endlich haben CDU und der Bürgermeister die Blockadehaltung aufgegeben", freut sich Gerd-Peter Heinrichs, Chef der SPD-Ratsfraktion und zugleich Mitglied der Zweckverbandsversammlung. Der nun gefasste Beschluss biete die Chance, auszuloten, ob in unmittelbarer oder mittelbarer Nähe zur Schule an der Hildener Straße Flächen für eine Erweiterung für die Sekundarstufe II zur Verfügung stehen.

"Neubau, Anmietung, Container-Lösung - alles soll geprüft werden", sagt Heinrichs. Er hofft, dass Ergebnisse bis Oktober vorliegen. "Mit weiteren Plätzen für die Oberstufe gefährden wir keine andere Schule im Bestand. Es können lediglich mehr Schüler, insbesondere von den Haupt- und Realschulen, aufgenommen werden, die das Abitur nicht nach zwölf Jahren am Gymnasium machen wollen", sagt Heinrichs.

Derzeit kann die BVA rund 90Schülern in der Jahrgangsstufe11 aufnehmen. Um eine Aufnahme bewarben sich jüngst 144Schüler. Auch wenn davon nicht jeder tatsächlich die Qualifikation schaffte, so sieht Schulleiterin Anne Ackers-Weiss länger den Bedarf für weitere Plätze.

"Mit dem Prüfauftrag folgen wir dem Wunsch der Schulleitung und nicht jenem der SPD", meint Magnus Staehler.

Für ihn steht angesichts mittelfristig sinkender Schülerzahlen weniger ein Erweiterungsbau im Blickfeld, sondern die Frage, ob im bestehenden Raumprogramm noch Luft steckt. "Die Gesamtschule ist dabei, die Kooperation mit den anderen Schulen im Hinblick auf die Schüler, die das Abi nach 13Jahren anstreben, zu intensivieren", sagt Staehler.