Langenfeld: Mit „Kultur in der Feuerwache“ wird ein großes Fass geöffnet
Planspiele: Ein Umzug der Stadtwerke in ein Gewerbegebiet könnte Platz für eine weitere Attraktivierung der Innenstadt schaffen.
Langenfeld. In etwas mehr als zwei Monaten soll der Bau der neuen Feuer- und Rettungswache an der Lindberghstraße beginnen. Im September 2009 will die Stadt den mit 12,5 Millionen Euro kalkulierten Neubau einweihen. Was geschieht dann mit der ausgedienten Einsatzzentrale In den Griesen? "Dort stellen wir uns ein Bürger- und Kulturzentrum vor", gab Bürgermeister Magnus Staehler im Mai die Antwort. "Kultur in der alten Feuerwache" solle zum Markenzeichen eines kulturell blühenden Langenfelds werden, wünscht er sich. Dass es bei den Überlegungen im Rathaus um viel mehr geht, als die Frage, wie die alte Wache zum Forum für Kreativität, Vereinsarbeit und Bürgerbegegnung wird, verdeutlicht jetzt gegenüber der WZ Frank Schneider.
Der Bürgermeister-Referent führt eine mit VHS-Leiterin Juliane Kreutzmann, Schauplatz-Chef Reinhard Küpper, Wirtschaftsförderer Ulrich Beul, Gebäudemanager Wolfgang Hellekes und Stephan Anhalt für die Stadtplanung besetzte Projektgruppe. Sie soll bis zum Frühjahr nächsten Jahres ein Konzept für die Nutzung vorhandener Kapazitäten erarbeiten. "Wir beziehen dabei auch das angrenzende Betriebsgelände der Stadtwerke mit ein, denn die tragen sich schon länger mit dem Gedanken umzuziehen", sagt Schneider. Ende 2011 könnte das konkret werden.
Wie die WZ erfuhr, hat der Rat bereits 2006 einem Geschäft zugestimmt, das ein passendes Grundstück an der Elisabeth-Selbert-Straße, nahe des jetzigen RWE-Btriebshofes, sichert. "Ob wir dorthin umziehen, steht längst nicht fest. Aktuell handelt es sich nur um Voruntersuchungen, was machbar ist und was nicht", sagt Stadtwerke-Chef Kersten Kerl. Dass für einige der 100 Mitarbeiter von Stadtwerken und Verbandswasserwerk ein Umzug ansteht, darüber sei die Belegschaft informiert. Auch eine Verkleinerung auf dem seit über 100 Jahren genutzten Gelände sei denkbar. "Unsere Gasdruckregelanlage wird in jedem Fall dort bleiben. Ihre Verlagerung wäre viel zu kostspielig", so Kerl.
Dass etliche Leitungen im Untergrund die Planungen für das Stadtwerke-Areal einschränken, weiß Schneider. Eine Wohnbebauung sei schwierig, "aber auch das ist noch nicht ganz vom Tisch", sagt er. Schneider ist trotzdem optimistisch, dass dem Wunsch aus dem Seniorenstift nach einer kleinen Parkanlage Rechnung getragen werden kann.
"Wir wollen die Kultur noch mehr in die Stadtmitte holen", sagt Schneider. Allein wegen des baulichen Zustands der Kulturfabrik am Winkelsweg lohne es, über ein Umquartieren des "Schaustalls" nachzudenken. "Ich finde die Idee nicht schlecht, aber ich bin kein Baufachmann", meint Georg Huff, künstlerischer Leiter der Schauplatz GmbH. Theater in der Wagenhalle? Dahinter setzt auch Schneider noch ein Fragezeichen. "Das Problem ist das Ständerwerk. Technisch lassen sich die Säulen entfernen, doch das muss bezahlbar bleiben", sagt er. Und dann gäbe es ja noch die Stadtwerke-Halle . . .