Langenfeld/Monheim: Kriminalität - Gefährliches Pflaster
Laut der Polizei-Statistik ist die Zahl der Gewaltdelikte auf offener Straße stark angestiegen.
Langenfeld/Monheim. Im Herbst vergangenen Jahres wurden in Langenfeld mehrere Raubüberfälle auf ältere Menschen, die sich eines Rolladors bedienen müssen, gemeldet.
Es handelte sich immer um den gleichen Verdächtigen, dem die Kripo schließlich im Dezember das Handwerk legte. Der unter 30-Jährige sieht seinem Prozess entgegen.
Das Beispiel nannten Sabine Damm, Erste Krimininalkommissarin und Leiterin der Langenfelder Kripo, und Hubert Ibisch, Erster Kriminalhauptkommissar, Donnerstag bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2009 für das Kriminalkommissariat Langenfeld/Monheim.
"Es ist eine unspektakuläre Statistik im Vergleich zu den letzten fünf Jahren. Insgesamt hat sich wenig bewegt", stellte die Kripo-Chefin fest. Sowohl die Zahl der Gesamtstraftaten als auch die Aufklärungsquote verzeichnen nur einen geringen Anstieg.
Die Gewaltdelikte nahmen allerdings durchaus nennenswert zu. In Langenfeld stiegen sie im Vergleich zu 2008 um 14 auf 116, in Monheim sogar um 36 auf 135.
Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass sie 2008 so niedrig wie in keinem der vorangegangenen Jahre seit 2005 waren. In Langenfeld wurden 2009 25 Raubdelikte, in Monheim 23 verübt.
Zugenommen hat jedoch die gefährliche oder schwere Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. in Langenfeld auf 51 (+17), in Monheim auf 58 (+24). Es gab jedoch, wie auch in den Jahren zuvor, keinen Schwerpunkt von Überfällen zum Beispiel in S-Bahnhöfen oder an Bushaltestellen.
Und auch in Tötungsdelikten brauchte die Kripo weder in Langenfeld noch in der Nachbarstadt zu ermitteln.
Unterschiedlich fällt die Statistik bei den Wohnungseinbrüchen aus. In Langenfeld nahmen sie gegenüber 2008 um 26 auf 151 zu, in Monheim gingen sie um acht auf 86 zurück.
Rückläufig ist die Zahl der Fahrraddiebstähle in Langenfeld von 510 (2008) auf 399, in Monheim wurden 270 gestohlene Fahrräder gegen 239 in 2008 angezeigt.
Schließlich hat die Rauschgift-Kriminalität in beiden Städten zugenommen. Bei 122 Delikten verzeichnet Langenfeld ein Plus von 36, in Monheim von 45 auf 111 Fälle.
Bewährt hat sich, dass in jeder Dienstelle ein Jugendsachbearbeiter tätig ist. Er beschäftigt sich mit straffällig gewordenen jungen Leuten unter 18 Jahren und sorgt mit anderen Jugendeinrichtungen dafür, dass die Täter statt Untersuchungshaft an einem Haftvermeidungskurs des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Solingen teilnehmen, der ihnen auch Chancen für die berufliche Entwicklung eröffnet.