Langenfeld: Raue Zeiten für Sparkassen

Die Stadt-Sparkasse kerngesund, sagt Vorstandschef Dirk Abel. Aber das WestLB-Desaster, die mögliche Änderung des Sparkassengesetzes und die Konkurrenz verheißen eine ungemütliche Zukunft.

<strong>Langenfeld. Die Zahlen stimmen. Die Diskussion um die Zukunft der Sparkassen als kommunale Kreditinstitute und das lebhafte Werben der Konkurrenz um Kunden und Konten haben das Geschäftsjahr 2007 offenbar nicht beeinträchtigt. Die Stadt-Sparkasse Langenfeld ist ein kerngesund. Das freut den Vorstandschef Dirk Abel ebenso wie die Politik, die sich zuletzt mit Hilfe der Sparkasse Sonderwünsche wie etwa eine Mack-Stele auf einer Kreisverkehrs-Insel erfüllen kann. Und es freut die vielen Vereine und Institionen, die von den finanziellen Segnungen des Kreditinstitutes profitieren. Im vergangenen Jahr hat die Stadt-Sparkasse 312 000 Euro gespendet. Das gehört zwar zum Zweck der kommunalen Bank. Aber selbstverständlich ist es nicht.

Harter Wettbewerb um Konten und Kunden

Denn Wettbewerb für die Sparkassen ist härter geworden. Die einst ewig treuen Kunden sind mobil geworden. Bankgeschäfte per Internet, vor allem aber kostenlose Girokonten der privaten Konkurrenz gehen nicht spurlos an den Kassen vorüber. Daraus machte auch Abel gestern keinen Hehl. "Ja, wir haben mit dem Wettbewerb zu kämpfen", sagte der Vorstandschef.

Aber er ist sicher, die richtigen Antworten zu kennen: Die Stadt-Sparkasse Langenfeld setzt laut Abel mehr denn je auf Kundennähe. Die Geschäftszeiten der Hauptstelle wurden auf 8.15 bis 16, donnerstags 18 Uhr ausgedehnt. Beratung und fundierte Entscheidungshilfe soll den Langenfeldern deutlich machen, was ihnen fehlte, wenn sie ihre Sparkasse nicht mehr hätten.

Das Konzept zeitigt offenbar erste Erfolge. Das naturgemäß beratungsintensive Wertpapiergeschäft ist gleich um 51,7 Millionen ( 364,3 Prozent) auf 65,9 Millionen Euro gestiegen. Die Bilanzsumme hat sich um neun Millionen Euro leicht auf 1,258 Milliarden Euro erhöht. Das Kreditvolumen stieg um 21 Millionen auf 952 Millionen Euro. Alles gute Zahlen, alles erfreuliche Werte, die sich aber nicht in der erhofften Weise niederschlagen. Das Ergebnis steht zwar noch nicht fest, soll sich aber an dem von 2006 orientieren. Damals betrug der Jahresüberschuss vor Steuern etwa 4,7 Millionen Euro.

Summe 1,258 Milliarden Euro

Überschuss (erwartet) 4,7 Millionen Euro vor Steuern

Kredite 952 Millionen Euro

Einlagen 1,119 Milliarden Euro

Konten etwa 115 000

Stellen 185

Mitarbeiter 226

Auszubildende 16