Langenfeld S-Bahnhof Berghausen soll endlich Aufzug bekommen
Langenfeld. · Der seit Jahrzehnten geforderte Fahrstuhl ist nun in Sicht. Der Bürgermeister rechnet 2021/22 mit dem Bau.
Es ist ein seit Jahrzehnten beklagtes Ärgernis: Der S-Bahnhof in Langenfeld-Berghausen ist für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich. Steile, auch für Gehbehinderte beschwerliche Treppen führen von der Brücke Berghausener Straße zum Bahnsteig hinab. Und immer wieder kommt es vor, dass auswärtige S-Bahn-Fahrgäste mit Behinderung, Kinderwagen, Fahrrad oder schwerem Gepäck nach Verlassen der S 6 vor dieser unerwarteten Barriere verharren. Doch jetzt kündigte Bürgermeister Frank Schneider den baldigen Bau einer Aufzuganlage an. „Die schriftliche Zusage der Bahn ist ganz frisch bei uns eingetroffen.“
Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) auf Anfrage bestätigte, soll solch ein barrierefreier Zugang für den S-Bahnhof Berghausen tatsächlich bald geschaffen werden. „Wir sind hierüber schon längere Zeit mit der Stadtverwaltung Langenfeld, mit dem Landesbetrieb Straßen NRW und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr im Gespräch.“ Der Bau des Aufzugs müsse mit womöglich anstehenden Sanierungsarbeiten an der Brücke abgestimmt werden. Weil die Berghausener Straße als L 353 dem Land gehört, verhandelt der städtische Chefplaner Ulrich Beul aktuell mit Straßen NRW über Umfang und Zeitplan dieser
Brückensanierung.
„Der Bau des Aufzugs ist davon aber zunächst mal unabhängig zu betrachten“, sagt Bürgermeister Schneider. So sieht es auch der Bahnsprecher: Die DB habe beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr vorsorglich den Förderantrag gestellt. „So können wir planerisch alles vorbereiten und loslegen, wenn wir grünes Licht bekommen.“ Bei durchschnittlich 2700 in Berghausen ein- und aussteigenden S-Bahn-Nutzern sei der Bedarf vorhanden.
Die Stadt muss sich am
Aufzugbau finanziell beteiligen
Und womöglich kommen ja weitere hinzu, die diesen Halt mangels Barrierefreiheit meiden. Details zum möglichen Baubeginn und zu den veranschlagten Kosten des Fahrstuhls wollte der Bahnsprecher nicht
nennen. Schneider geht davon aus, dass der Aufzug 2021/22 errichtet wird. Und im Gegensatz zu einer gerade ebenfalls von der Bahn schriftlich zugesagten Lärmschutzwand ganz in der Nähe müsse sich die Stadt Langenfeld an dessen Bau auch finanziell beteiligen. „Die Frage ist noch offen, ob auf beiden Seiten der Fahrbahn ein Aufzug installiert werden soll oder nur auf einer“, merkte der Bürgermeister an. „Unseres Erachtens sollte einer reichen.“ Dazu sollte Straßen NRW mit einer neuen Fußgängerampel auf der Brücke das sichere Überqueren der Fahrbahn ermöglichen.
Als „weiteren Erfolg nach jahrelangen Verhandlungen mit der Bahn“ bezeichnete der Rathauschef die schriftliche Zusage der DB für eine 710 Meter lange Lärmschutzwand auf der Westseite der Gleise zwischen dem S-Bahnhof Berghausen und der Heckenstraße. Ermöglicht habe deren Bau und dessen Finanzierung ein Lärmsanierungsprogramm des Bundes. „Der Stadt Langenfeld und den Anwohnern entstehen dadurch keine Kosten“, betonte der Bürgermeister.
Wie eine Bahnsprecherin auf Anfrage sagte, soll diese Wand drei Meter hoch sein und nicht bepflanzt werden. Das Genehmigungsverfahren sei im Zuge des Streckenausbaus für den schnellen Regionalzug RRX eingeleitet. „Die Umsetzung ist für das Jahr 2023 geplant.“ Begleitend sei passiver Schallschutz an förderfähigen Wohnhäusern möglich.
Und noch auf eine dritte schriftliche Zusage der Bahnverantwortlichen ans Langenfelder Rathaus verweist Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider. Es werde darin der schon lange geforderte Zehn-Minuten-Takt der S 6 in Richtung Köln versprochen. „Das kann allerdings erst nach dem aufwändigen Umbau des Verkehrsknotenpunkts in Köln geschehen.“