Langenfeld Corona-Folgen Stark gegen Krisen: 630 Kindern haben Resilienz-Trainings durchlaufen

Langenfeld · (elm) Verschiedene Untersuchungen haben offenbart, dass Kinder und Jugendliche durch die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie besonders belastet wurden: geschlossene Kitas und Schulen, fehlende soziale Kontakte, mangelnde Bewegung, ausgefallene Feiern haben unter anderem zu einer Zunahme von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen geführt.

Kinder sollen lernen, widerstandsfähiger und selbstsicherer in Kommunikation werden.

Foto: Stadt Langenfeld

Das Bundesjugendministerium hat daher ein Unterstützungsprogramm aufgelegt, um Kinder und Jugendliche in ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen zu stärken.

Auch in Langenfeld erzählen viele Kinder im Kita- und Grundschulalltag von häufigen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten untereinander, berichtet der städtische Sprecher Stefan Pollmanns. Ein konfliktbelasteter Alltag der Kinder führe wiederum zu Unruhe in Kita und Grundschule und könne das kindliche Wohlbefindens erheblich beeinträchtigen. Das könne sich entweder in Rückzug oder in Gruppenbildung und einer insgesamt angespannten Atmosphäre äußern. Diese permanente Stresssituation wirke aber der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung entgegen, heißt es in der städtischen Pressemittelung.

„Aufgrund dieser Beobachtungen und Erfahrungen haben wir uns im Rahmen des Zukunftspaketes für Resilienz-Trainings für Vorschulkinder und Grundschulkinder beworben“, berichtet Kathrin Schwanke, Leiterin des Familienbüros. Lokale Organisationen hätten durch das Bundesprogramm Impulse erhalten, mehr Angebote für Kinder- und Jugendbeteiligung zu schaffen, insbesondere in den Themenfeldern Bewegung, Kultur und Gesundheit. „Aufgrund unserer Kinderkonferenzen und anderen Beteiligungsformen in unseren Einrichtungen konnten wir gemeinsam mit den Kindern und Fachkräften den Bedarf ermitteln und das Projekt kurzfristig für viele Kinder auf die Beine stellen.“

Familienbüro plant eine Fortbildung zum Thema

Resilienz sei die Fähigkeit, mit schwierigen Lebenssituationen und Krisen umzugehen, dabei ein gutes Selbstwertgefühl zu bewahren und sich weiterzuentwickeln. „Gerade für die psychische Gesundheit unserer Kinder ist es wichtig, diese Fähigkeit für ihren weiteren Lebensweg zu entwickeln und bestmöglich auszubauen“, so Schwanke.

Das Resilienz-Training hätten nicht nur alle Vorschulkindern der städtischen Kindertageseinrichtungen durchlaufen, sondern auch die Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen, insgesamt etwa 630 Kinder. Auch den Eltern wurden entsprechende Infos ausgehändigt. Die Gruppen seien stets von einer Trainerin oder einem Trainer und einer Fachkraft der jeweiligen Einrichtung begleitet worden.

„Durch die Resilienz-Trainings haben die Kinder altersgerecht gelernt, widerstandsfähiger und selbstsicherer in ihrer Kommunikation und in ihrem Auftreten zu werden. Und sie haben gelernt, mit schwierigen Situationen besser und respektvoller umzugehen, gleichzeitig aber auch andere ,hochzuziehen’“, so Schwanke.

Dagmar Aßmann, Erzieherin des städtischen Familienzentrums Fahler Weg, bekennt, selbst als Fachkraft in den Trainings „Aha-Momente“ erlebt und die Gruppenarbeit als „spannend“ empfunden zu haben. „Wir werden in unserer Einrichtung versuchen, das Erlernte mit den Kindern weiter im Alltag umzusetzen.“

Damit dieses Projekt nachhaltig bleibt und die Fachkräfte befähigt werden, die Inhalte der Trainings in den Alltag einfließen zu lassen, plant das Familienbüro im nächsten Jahr, eine Fortbildung zu dem Thema für Fachkräfte aus den städtischen Kindertageseinrichtungen und die Lehrkräfte der Grundschulen anzubieten. Somit würden alle Beteiligten ganzheitlich erreicht und eingebunden.