Langenfeld: Tierschützern geht das Geld aus

Rund um das Pfarrheim St. Paulus bot die Aktionsgemeinschaft für Tiere Infos für Halter und alle, die es werden werden wollen.

Langenfeld. "Und Hopp!" Aldo springt über eine der Hürden auf dem Parcours vor dem Gemeindezentrum von St. Paulus in Berghausen und wird von seinem Frauchen Charlotte Brieskorn belohnt. Auch die siebenjährige Phine hat mit ihrem Hund schon den Hindernislauf gemacht.

Sie und ihre Familie hatten den Mischling vor sechs Wochen von der Aktionsgemeinschaft für Tiere (AGT) bekommen, nachdem sie von dem Verein im Fernsehen erfahren hatten. "Es ist toll einen Hund zu haben und hier so viele zu sehen", sagt das Mädchen. Bereits zum dritten Mal strömten am Samstag Tierfreunde und ihre vierbeinigen Gefährten zum Herbstfest der AGT.

Doch nicht selten "verblassten" die Hunde neben den Eichhörnchen, die Theodor von Franken mitgebracht hatte. "Wir haben bis zu 40 Tiere pro Jahr zur Pflege", sagte er. Die Familie von Franken päppelt seit 16 Jahren Eichhörnchen auf und wildert diese wieder aus.

Christa Becker ist seit 15 Jahren im Tierschutz aktiv und gründete vor 13 Jahren die AGT. Sie kennt die Geschichten aller 3300 Tiere, die momentan betreut werden. "Es ist schön zu sehen, wenn ein Tier ein schönes Zuhause gefunden hat", erzählt die 60-Jährige. "Ein großes Problem in Langenfeld sind die Katzen. Wir finden oft ganze Gruppen kranker Katzen, weil die Halter sich nicht um diese kümmern und sie nicht kastrieren", so Becker.

Besonders am Herz liegen ihr die Kaninchen, die im Sommer 2008 aus einer Massenhaltung geholt wurden, "Von den 300 Tieren sind noch knapp 60 da und wir wissen nicht, wie wir sie noch versorgen sollen, uns geht das Geld aus", drückt sie ihre Sorgen aus. Pro Nager würden ungefähr 160 Euro für die Pflege anfallen, von denen nur 40 Euro als Schutzgebühr bei der Vermittlung wieder eingenommen werden könnten. "Wir sind wirklich auf Spenden angewiesen", betonte das AGT-Vorstandsmitglied.

Spenden brachten auch die Versteigerung von Tierzubehör und das "Pfotenglücksrad" ein. Dort war besonders Lorena sehr erfolgreich. Die elfjährige schleppte drei prall gefüllte Tüten mit sich. "Das ist alles für Kijara, unsere Hündin", sagte sie stolz.

Der künftige Bürgermeister Frank Schneider (CDU) zeigte sich bei seinem Besuch vom Engagement des Vereins beeindruckt. "Es ist gut zu wissen, dass sich diese Leute intensiv um die Tiere kümmern", sagte er der WZ.

Beeindruckt zeigte sich aber auch Pfarrer Lambert Schäfer, der die Tiere segnete. Nach einem kurzen gemeinsamen Gebet in dem er Franz von Assisi gedachte, den der Geistliche als ersten Tierschützer sieht. "Das hier sind alles ganz fromme Tiere", sagte Schäfer lachend, "sie haben den Pfarrer nicht gebissen."