Bahnübergang Kaiserstraße Der Untertunnelung wird ab 2024 gebaut

Langenfeld. · Die Unterführung soll in Zukunft an der Kaiserstraße den heutigen Bahnübergang ersetzen. Detailplanung ist jetzt in Arbeit. Der bisherige Übergang sorgte immer wieder für Unmut.

Schranken stoppen an der Kaiserstraße den Verkehr. Vor dem Autohaus (Hintergrund) soll der geplante Tunnel zur Hildener Straße führen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Für Autofahrer zwischen Alt-Richrath und Hildener Straße sind die Bahngleise eine Geduldsprobe. Eine der am stärksten befahrenen Güterzugstrecken Deutschlands quert die Kaiserstraße und deshalb bremsen die Schranken den Verkehr aus. Einem „Stop and go“ gleicht auch die seit gut drei Jahrzehnten bestehende Planung, diesen Bahnübergang durch eine Unterführung zu ersetzen. „Der Vertrag mit der Deutschen Bahn ist unterzeichnet und damit ist die Grundlage geschaffen“, sagt der Langenfelder Baudezernent Ulrich Beul. „Damit kann die Detailplanung für den Tunnel jetzt beginnen.“

Nach Angaben des städtischen Verkehrsamtsleiters Franz Frank liegt diese Planung federführend bei der DB Netz AG. „Mit deren Düsseldorfer Regionalniederlassung haben wir die Aufgaben für den Vorentwurf festgelegt, auf den wir nun warten.“ Nicht nur wegen der für Autofahrer ärgerlichen Zwangspausen soll der beschrankte Übergang weg. Sondern vor allem mit Blick auf die vielen Schüler, die täglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Gleise passieren. Im November 2017 hatte der Stadtrat eine im Vergleich zu früheren Planungen der 1990er Jahre deutlich abgespeckte Unterführung beschlossen. Wie die Grafik zeigt, soll die Kaiserstraße dabei ein Stück weiter nördlich des heutigen Übergangs unter den Gleisen hindurchführen und in der Nähe des Autohauses Lindemann (auf dem Foto im Hintergrund) in die Hildener Straße einmünden. Die Stadt trägt etwa die Hälfte der Gesamtkosten, die beim Ratsbeschluss mit gut sechs Millionen Euro veranschlagt waren.

„So wie sich seither die Baukosten entwickelt haben, wird der Betrag am Ende sicher höher sein“, merkte Verkehrsplaner Frank an. „Je nach Details wie etwa dem Verlauf und der Breite des Radwegs könnte sich das Projekt weiter verteuern.“

Gleichwohl dürften die Gesamtkosten dieses schlichten Tunnels deutlich unter denen der ursprünglich ohrförmig-gewunden geplanten Unterführung liegen. Dieses einst von der Ratsmehrheit favorisierte Vorhaben mit baureifem Entwurf war 2012 nach heftigen Protesten Richrather Ladeninhaber verworfen worden. Während der auf zwei Jahre geschätzten Bauzeit der Unterführung wäre dann nämlich die Verbindung Kaiser-/ Hildener Straße für den Autoverkehr komplett gekappt gewesen. Und das Ausbleiben der Kundschaft aus Richrath-Nord und Hilden-Süd hätte Existenzen bedroht. Diese Argumente bewegten die Ratsmehrheit zu dem nach Norden versetzten Tunnel, der ohne Sperrung der Kaiserstraße gebaut werden kann.

Nach dem 2015 von Frank vorgelegten Grobentwurf wird neben den Fahrspuren für Autos im Tunnel auf der genannten Route ein Geh- und Zweirichtungsradweg verlaufen. Wenn die Bahningenieure die Detailplanung vorlegen und der Langenfelder Stadtrat ihr zustimmt, schließt sich laut Frank noch ein Planfeststellungsverfahren mit der Genehmigung durch das Eisenbahnbundesamt an. „Wenn alles gut läuft, dann kann der Bau des Tunnels in etwa fünf Jahren beginnen.“

Grundlage für die Berechnung der Zuschüsse ist die im Vergleich zum Tunnel wirtschaftlichere Lösung – eine Brücke. Beul bezifferte deren Kosten vor zwei ahren mit 5,4 Millionen Euro (siehe Infobox).