Vortrag in Langenfeld Menschen hinter den Stolpersteinen

Langenfeld · Der Verein Kulturgut lädt zum Vortrag über das Schicksal jüdischer Bürger ein.

Bernhard Meyer, dritter von rechts hat in den Reihen des Immigrather Turnvereins ITV geturnt.

Foto: Stadtarchiv Langenfeld

(og) Der Verein Kulturgut, der sich für Denkmalschutz und Langenfelder Stadtgeschichte einsetzt, grift das Thema Stolpersteine erneut auf und lädt zu einem Vortrag ein. Günter Schmitz geht dabei der Frage nach, warum in Langenfeld Stolpersteine verlegt wurden und wer die Menschen waren, an die sie erinnern
sollen?

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr lädt Kulturgut interessierte Menschen ab 16 Jahren zu einem entsprechenden Vortrag ein. Die Veranstaltung ist kostenlos. Die Zahl der Teilnehmenden ist aber begrenzt, daher wird aus organisatorischen Gründen um Anmeldung unter info@kulturgut-langenfeld.de oder telefonisch unter 02173 1015589 gebeten. Mit der Darstellung der Geschichte der Stolpersteine in Langenfeld beginnt der Vortrag von Günter Schmitz am Donnerstag, 11. Mai, um 19 Uhr im DRK-Treffpunkt Lebenslust, Jahnstraße 26.

Schmitz stellt in seinem Vortrag die Lebensgeschichten von 15 jüdischen Bürgern vor und ergänzt sie mit Fotos und Dokumenten, die er im Laufe der vergangenen 30 Jahre bei seinen Forschungen durch Leihgaben der Angehörigen der Opfer zusammengetragen hat. Die in Langenfeld verlegten Stolpersteine sind den jüdischen Bürgern gewidmet, die in die Vernichtungslager im Osten deportiert wurden. Unter ihnen waren Kinder, Jugendliche und auch hochbetagte und kranke Menschen.

Günter Schmitz: „Es waren Bürger unserer Gemeinde, die unter den Augen aller entrechtet und bedrängt, verdrängt, misshandelt und schließlich deportiert wurden.“

Die Stolpersteine sollen helfen, Erinnerungen zu bewahren und dem Vergessen zu wehren und dazu beitragen, dass nach der Vernichtung der jüdischen Einwohner und des jüdischen Lebens nicht auch noch die Erinnerung daran erlischt. „Die Ereignisse zwischen 1933 und 1945, die scheinbar allgegenwärtig in den Medien sind, stoßen nach wie vor, wenn sie in der eigenen Stadt „verortet“ werden sollen, keineswegs auf allgemeinen Konsens“, weiß Schmitz. Auch die Initiatoren der ersten Stolperstein-Initiative in Langenfeld fanden eine vielfältige Gemengelage von Meinungen und Argumenten, Gefühlen und Befürchtungen vor.

Erst nach kontroversen und zum Teil emotionalen Diskussionen beschloss der Rat der Stadt Langenfeld 2003 die Verlegung von Stolpersteinen für die 15 aus Langenfeld deportierten jüdischen
Bürger.