Langenfeld: Zweite Erdgastankstelle in Sicht
Stadtwerke: Der Versorger investiert 200000Euro an der B8 in die zweite Erdgastankstelle.
Langenfeld. 1,50Euro kostete gestern der Liter Benzin und 1,47Diesel an Langenfelder Tankstellen. Diese Spritpreise wecken bei vielen die Lust, ihrem Auto Gas zu geben. Wer sein Fahrzeug mit Autogas oder Erdgas betanken kann, spart an der Zapfsäule bares Geld.
68Cent sind für das Gemisch aus Butan und Propan zu zahlen, 94Cent für ein Kilogramm Erdgas bei der Aral-Tankstelle an der Hardt/Ecke Nordstraße. Und dieses Kilogramm ergibt so viel Energie wie 1,7 Liter Flüssiggas, 1,4 Liter Benzin beziehungsweise 1,3Liter Diesel. Erdgas ist deutlich der günstigste Treibstoff. Zwischen 25000 und 40000Kilometer muss ein Auto rollen, dann haben sich die Mehrkosten beim Neukauf oder für das Umrüsten bezahlt gemacht.
Die Zahl der Autofahrer, die auf das auch noch umweltfreundlichere Erdgas setzen, steigt stetig. Wurden bei der 2004 eröffneten Tankstelle an der Hardt im ersten Jahr durchschnittlich 2700 Kilogramm pro Monat abgezapft, so sind es jetzt fast 15000Kilogramm. "Angesichts dieser Umsatzzuwächse haben wir uns entschieden, eine zweite Erdgastankstelle in Langenfeld einzurichten", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Kersten Kerl. Spätestens Anfang August soll auch bei der freien bft-Tankstelle Düsseldorfer-/EckeHans-Böckler-Straße Erdgas gezapft werden können. Laut Doris Wasserrab-Noelte von der Bauaufsicht der Stadt hat die Bezirksregierung bereits grünes Licht gegeben. Kerl: "Nun warten wir auf das O.k. vom Tüv."
Rund 200000Euro investieren die Stadtwerke in die zweite Tankstelle. "Wir wollen den Service verbessern, beim Ausfall einer Tankstelle gibt es eine Alternative in der Stadt", sagt Kerl.
An der B8 und unweit der A59 sowie der Stadtgrenze zu Düsseldorf gelegen, dürfte die Dependance ähnlich brummen wie die bestehende Tankstelle in Nähe zur A3. Dort sind 80Prozent der Kunden auf der Durchreise.
Wie an der Hardt wird auch an der Düsseldorfer Straße die freie Tankstelle für die Stadtwerke verkaufen. Dafür wird eine Provision gezahlt. Kersten Kerl macht keinen Hehl daraus, dass die Sache für den Lieferanten Stadtwerke lukrativ ist.
Einen Verstoß in Bezug auf den Paragraphen 107 der Gemeindeordnung NRW, der die wirtschaftliche Betätigung städtischer Unternehmen auf ein Minimum beschränkt, sieht der Stadtwerke-Geschäftsführer nicht. "Es gibt schon eine Erdgastankstelle in Langenfeld, insofern genießen wir Bestandsschutz."
Wer zuerst auf dem Markt ist, soll das nutzen können, lautet in Sachen Erdgas-Tankstelle die Devise des Liberalen Rolf D. Gassen. Weil er aber stets für den Wettbewerb ist, sagt er auch: "Ich wünsche mir, dass sich hier bald Private engagieren."