Langenfelder klagen über A3-Lärm

Der Lärmschutz an der A3 sei miserabel, sagen Anwohner. Sie fragen: Wann kommt Besserung?

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Da ist dieses Dauerrauschen an der Langenfelder Kronprinzstraße. Es kommt von der A 3. Je nach Haus ist die Autobahn keine 100 Meter entfernt. Herbert Peter und seine Frau wohnen hier. Seit fast 40 Jahren. Der Lärm der Autobahn, der war hier immer schon zu hören, sagt Herbert Peter. Und doch ist etwas anders: Der Verkehr ist mehr geworden.

Es ist heute viermal lauter als noch in den 1970er Jahren, bestätigt der Landesbetrieb Straßen NRW: Über die A 3 zwischen Hilden und Leverkusen fahren mittlerweile jeden Tag etwa 120 000 Fahrzeuge, mehr als jedes zehnte ist ein Schwerlaster. Der Lärmschutz aber sei derselbe geblieben, klagen Anwohner. Die Wand an der Kronprinzstraße sieht aus wie ein bewachsener Bretterzaun. Herbert Peter vergleicht ihn mit einem Jägerzaun. Wird sich an der Lärmschutzwand in absehbarer Zeit etwas ändern? An der Kronprinzstraße nicht. Änderungen seien momentan lediglich an den Rastplätzen in Reusrath geplant, sagt Sabrina Kieback von der Straßen-NRW-Regionalniederlassung Rhein-Berg. Was die anderen Bereiche angeht, sei der Lärmschutz geprüft worden. Er entspreche dem „aktuellen Standard“, versichert Straßen NRW.

Hoffnung gibt es trotzdem. Allerdings braucht es viel Geduld. Gewiss komme ein neuer, zeitgemäßer Wall, wenn die A3 auf acht Spuren ausgebaut werden soll, sagt Langenfelds Planungsamtschef Stephan Anhalt. Dass dieser Ausbau stattfindet, steht im Bundesverkehrswegeplan 2030. Aber bis zur Umsetzung wird es dauern. Die Bauarbeiten in Leverkusen (Brücke, Autobahnkreuz, Verbindungsstück) müssten erst fertig sein. Das wird wohl Ende der 2020er Jahre werden, schätzt Sabrina Kieback.

Sabrina Kieback, Landesbetrieb

Aber auch zeitnah wird der Lärm wohl etwas gemindert. Auf der Strecke zwischen den Kreuzen Leverkusen und Hilden soll in Kürze ein neuer Fahrbahnbelag aufgebracht werden. Das passiert in mehreren Etappen. Als erstes kommt der Abschnitt Opladen bis Solingen. Dann folge Solingen bis Kreuz Hilden, sagt Kieback. Verbaut werde ein Lärm mindernden Belag. Das sei ein Guss-Asphalt, der mit etwa 15 bis 20 Jahren recht lange halten soll. Laut Straßen NRW soll er auch zwei Dezibel mehr Lärm schlucken als eine herkömmliche Fahrbahndecke. Noch gibt es auf dem Abschnitt eine Betonfahrbahn, Baujahr 1999. Anwohner Herbert Peter hat auch hier einen Vergleich. „Wie ein Waschbrett“, sagt er. Sabrina Kieback vom Landesbetrieb erklärt: Auf dem Beton sei zwar noch eine Versiegelung, aber die löse sich auf. Daher könne es etwas lauter sein. Der neue Belag „wird es dann wohl um einiges leiser machen“, sagt Kieback.

Sogenannter Flüsterasphalt allerdings werde nicht verwendet. Der schlucke zwar anfangs bis zu fünf Dezibel Lärm, aber er halte nur acht Jahre. „Dann setzen sich die Poren, die den Schall schlucken mit Dreck zu, und die lärmmindernden Eigenschaften sind weg.“

Und wann geht es konkret los? Sabrina Kieback schätzt: Anfang Februar. Schon seit voriger Woche und laut Straßen NRW bis voraussichtlich bis Ende des Jahres sind auf der A3 zwischen der Anschlussstelle Leverkusen-Opladen und dem Autobahndreieck Langenfeld die Parkplätze Reusrather Heide in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Wann die Verkehrsführung der Baustelle eingerichtet werden kann, stehe witterungsbedingt noch nicht fest. Nach Baustart soll die Maßnahme etwa neun Monate dauern. Nächstes Jahr, je nach Wetter wieder etwa im Februar, will Straßen NRW dann mit dem nächsten Abschnitt beginnen.