Monheim Unternehmensporträt Software für Mikrocontroller
Monheim · Ein sogenannter „Hidden Champion“ ist die Firma Segger. Sie ist auf die Entwicklung von Software für Mikrocontroller spezialisiert, die bei allen intelligenten Steuerungsvorgängen der Prozessautomatisierung eingesetzt werden. Seit 2018 ist das Unternehmen an der Ecolab-Allee ansässig.
Unter der Überschrift „Hidden Champions“ listet eine im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums erstellte Studie mittelständische Unternehmen auf, die zwar nicht allgemein bekannt, aber dennoch weltweit erfolgreich sind und im Wesentlichen zur wirtschaftlichen Prosperität des Landes beitragen. Einige haben ihren Standort auch in der Region.
Produkte der Firma Segger Microcontroller GmbH in Monheim etwa bleiben dem Endverbraucher meist verborgen, aber wenn er sein Telefon zur Hand oder die Waschmaschine in Betrieb nimmt, so ist die Chance sehr hoch, dass ein Segger-Produkt die elektronischen Prozesse mitsteuert oder bei der Entwicklung geholfen hat. „Bei Waschmaschinen fällt mir kein Hersteller ein, der bei uns nicht in der Kundenliste steht“, sagt Dirk Akemann, studierter Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Elektrotechnik und Segger-Marketingleiter.
Der inhabergeführte Betrieb wurde vor 30 Jahren gegründet
Das von Rolf Segger vor rund 30 Jahren in Deutschland gegründete und nach wie vor inhabergeführte Unternehmen, das sich stetig vergrößerte und Tochterunternehmen sowohl bei Boston, im kalifornischen Silicon Valley sowie in China unterhält, war bis 2018 in Hilden ansässig. „Als wir dann aber mehr Fläche für zusätzliche Arbeitsplätze benötigten, konnte uns das Hildener Wirtschaftsförderungsamt nicht wirklich weiterhelfen, und schließlich fanden wir dann in Monheim Unterstützung, sodass wir hier an der Ecolab-Allee bauen konnten“, erklärt Geschäftsführer Ivo Geilenbrügge den Wechsel an den Rhein.
Das Bürogebäude im Grünen mit kostenfreien Parkplätzen und bester Verkehrsanbindung verfügt nicht nur über hochmoderne Arbeitsplätze für aktuell rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern strahlt auch eine Wohlfühlatmosphäre für ein junges Team aus, das in Pausen mal im Fitnessraum, beim Kickern oder beim Relaxen auf der Terrasse den Kopf wieder frei bekommen kann. Die Pflege des Mitarbeiterteams wird bei Segger großgeschrieben. „Wir können uns über eine sehr geringe Fluktuation freuen, was bei dem Arbeitskräftemangel extrem wichtig ist, und pflegen eine familiäre Atmosphäre“, sagt Geilenbrügge.
In Monheim läuft die gesamte Produkt-Weiterentwicklung sowohl im Software- als auch im Hardware-Bereich. „Die ganze Idee von Segger liegt letztlich in der Entwicklung von Software für Mikrocontroller, die bei allen intelligenten Steuerungsvorgängen der Prozessautomatisierung eingesetzt werden, maßgeblich dann, wenn es gilt, Strom zu sparen“, erläutert Akemann. Ausgangspunkt war das von Rolf Segger entwickelte embOS, ein spezielles Betriebssystem. Zur Hardware, genauer zu den Debug Probes, gehört der J-Link. „Wenn Sie programmieren wollen, brauchen Sie ein Gerät, um in das System reinzuschauen, was passiert da eigentlich, und das machen Sie mit einem Debugger“, erklärt Dirk Akemann. Der J-Link ist eine Art VW Käfer unter den Segger-Produkten, denn 2004 auf den Markt gebracht, wird es als Programmier-Hilfe ständig weiterentwickelt und läuft und läuft als Weltmarkt-Führer in seiner Kategorie. „Das ist das Tool, durch das wir weltweit bekannt geworden sind, und das auch unser erfolgreichstes Produkt ist“, unterstreicht Geilenbrügge.
Einstimmig wird der Schlüssel für den Segger-Erfolg in der für den Kunden verlässlich gelieferten Qualität gesehen. „Wenn wir eine Problemlösung nicht schaffen, schafft es meistens auch kein anderer“, so Akemann selbstbewusst. Damit das so bleibt, ist Segger ständig auf der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs sowohl mit Studium als auch für eine firmeninterne Ausbildung für verschiedene Schwerpunkte im Bereich Fachinformatik. „Man sollte schon programmieren können, und wer dann bereit ist, sein Hobby zum Beruf zu machen und eine gute Teamfähigkeit mitbringt, dem stehen hier alle Türen offen“, versichert Geilenbrügge.