Monheim: Der Pirol weist den Weg
Die Wanderwege rund um Haus Bürgel eignen sich hervorragend für den Osterspaziergang.
Monheim. Es gibt kein schlechtes Wetter - nur schlechte Kleidung. Speziell an Ostern werden auch immer wieder gern Auszüge aus dem Osterspaziergang aus Goethes "Faust" zitiert:
Das klingt verlockend! Wer jetzt überlegt, es bei all dem reichlichen Feiertagsessen auch mal mit Bewegung zu probieren, der sollte einmal die Wanderwege rund um Haus Bürgel ins Auge fassen. Denn was viele gar nicht wissen: Vom alten Römerkastell aus führen verschiedene Rundwege in die Natur. Elke Löppke, Leiterin der Biologischen Station, verspricht: "Es ist auch jetzt schon ein echtes Erlebnis."
JohannWolfgang von Goethe Osterspaziergang aus dem "Faust"
Der Heuschrecken-Weg zum Beispiel führt durch Obstwiesen am Altrhein entlang nach Urdenbach. Im Frühjahr ist in den Weidengebüschen und Schilfflächen eine große Vielfalt an Vogelstimmen zu hören. Entlang der Route öffnet sich immer wieder der Blick auf die Feuchtwiesen. Die Gehzeit beträgt zwei Stunden.
Wem das zu lang ist, dem sei der Waldkauz-Weg ans Herz gelegt. Der ist in einer Stunde locker bewältigt. Doch die hat es mit Eindrücken aus dem Auwald, Rheinufer und der Idylle rund um die Fähre in sich. Auch der Campingplatz liegt an der Strecke.
Wer den Frosch-Weg wählt, kann den Altrhein mit seinen Weidengebüschen und urwaldartigen Feuchtwäldern erleben. Entlang der Geländekante im Norden sind bereits viele Frühlingsblüher wie das Buschwindröschen und der Lerchensporn zu sehen. Die Gehzeit beträgt etwa anderthalb Stunden.
Auch für Wanderer mit viel Kondition gibt es eine Route: den Kopfweiden-Weg. Auf ihm kann die gesamte Auenschleife umrundet werden. Die Gehzeit beträgt zweieinhalb Stunden.
Außerdem gibt es noch den Birnen-Weg, der vor allem durch die Streuobstwiesen geprägt ist (eine Stunde). Und der Pirol-Weg (anderthalb Stunden) ist nach dem bei uns sehr seltenen Vogel benannt. Die Männchen haben ein auffällig gelb-schwarzes Gefieder. Allerdings ist es äußerst unwahrscheinlich, beim Osterspaziergang einen Pirol zu sehen. Er kommt erst in etwa einem Monat zurück aus seinem Winterquartier in Afrika. Doch auch ohne den Vogel ist die Route ein Erlebnis. Am 9.Mai bietet die Biologische Station dann gemeinsam mit der Volkshochschule eine Führung über den Pirol-Weg an. Dann sind die Vögel zurück aus Afrika.
Wer ein Fernglas hat, sollte es beim Osterspaziergang mitnehmen. Festes Schuhwerk wird unbedingt empfohlen. Außerdem bittet die Biologische Station darum, auf den Wegen zu bleiben. Hunde müssen unbedingt angeleint werden. Falls es zu sehr regnen sollte, kann alternativ auch das Römische Museum auf Haus Bürgel besucht werden (siehe Kasten). Oder beide Angebote kombinieren!