Monheim Gemeinde zahlt den Tunnelabriss

Monheim. · Die katholische Gemeinde Monheim trägt die Kosten zum Rückbau des Tunnels zwischen dem Hospital und dem Altenheim.

Bauleiter Wolf Rüdiger Battige gewährt Einblick in den alten Tunnel zwischen dem einstigen Schwesternheim und dem St.-Marien-Hospital.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Vertrag zwischen Stadt und der katholischen Gemeinde Monheim ist gefunden. „Das hat die Gemeinde bei uns angezeigt“, sagt Tiefbauamts-Chef Andreas Apsel. Jetzt seien die Eigentumsverhältnisse des Tunnels klar, der einst das St.-Josef-Hospital mit dem Schwesternheim (heute St.-Marien-Altenheim) verbunden hat. Und damit auch die Rückbauvereinbarungen. Laut Vertrag aus dem Jahr 1966 muss die Gemeinde für die Kosten der Tunnelbeseitigung aufkommen.

„Wir werden bei den Kanal- und Sanierungsarbeiten an der Alten Schulstraße den Tunnel komplett herausnehmen“, kündigt Apsel an. Denn der störe nicht nur bei der Verlegung neuer, größerer Kanäle, sondern auch bei der Sanierung der Straße. Ursprünglich war geplant, den Tunnel nur teilweise zurückzubauen und den Rest zu verfüllen.

Ab September ist die Alte Schulstraße eine Baustelle

Derzeit würden die Arbeiten für den Umbau Alte Schulstraße ausgeschrieben. Ab September wird diese dann zur Baustelle. In einem ersten Schritt wird der Kanal vom Kreisverkehr am Rathaus bis etwa zum Gesundheitscampus verlegt. Gleichzeitig wird die Straße saniert. Das dauert voraussichtlich bis Ende Januar 2020. So der Plan.

Dann wird es erst im September 2020 mit dem zweiten Bauabschnitt weitergehen, damit in der Zwischenzeit die Baustelle Campus zugänglich ist und der Rohbau für den Gebäudekomplex hochgezogen werden kann. Von Oktober 2020 bis Juni 2021 soll die Baustelle dann bis zum Schelmenturm fortschreiten. Dafür gibt es noch einen Gestaltungswettbewerb. „Der ist gerade in Vorbereitung“, sagt Apsel. Denn, so sehen es die Pläne vor, der Straßenbereich vor dem Schelmenturm soll sich an die Architektur der Altstadt anpassen und mit Naturstein gepflastert werden. „Ziel der Maßnahme ist es, eine Verbindung zwischen der Innenstadt Monheims und dem Rheinufer und der Altstadt zu schaffen. Dabei werden die Gestaltungskonzepte der Innenstadt sowie der Altstadt fortgeführt.“ So hat es die Verwaltung formuliert und die Politik beschlossen.

Die Kosten für den ersten Straßenbauabschnitt sind im Etat 2019 jetzt mit insgesamt 1,25 Millionen Euro eingeschrieben. Für den zweiten Bauabschnitt werden im kommenden Jahr 1,55 Millionen Euro veranschlagt. Für den Kanalbau sind im Haushalt 2019 bereits 1,195 Millionen Euro vorgesehen.

Auf dem Gesundheitscampus entstehen sieben Gebäude

Der Gesundheitscampus, der ebenfalls bis Ende 2021 fertiggestellt sein soll, wird in diese Planung mit einem sich öffnenden Platz einbezogen. Für den Bau des Gesundheitscampus ist der Investor zuständig, die Absolut GmbH. Errichtet werden auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück in der Monheimer Innenstadt sieben Wohn- und Geschäftshäuser mit drei bis fünf Stockwerken. Das hat Alexander Kürten angekündigt, der Gesellschafter des Investors. Insgesamt 6300 Quadratmeter Wohnfläche und etwa 2100 Quadratmeter Platz für medizinische Praxen sowie weitere medizinische Einrichtungen werden entstehen. Unter dem Gebäude wird es 120 Tiefgaragenstellplätze geben. Die Vermarktungsrechte für die Räume liegen bei der Stadt. Die hat wiederum die auf den Bereich Gesundheitswesen spezialisierte Bayreuther Unternehmensberatung Oberender & Partner damit beauftragt, die Akquise der Ärzte und medizinnahen Dienstleistungsanbieter zu übernehmen.

Wo das städtische Exemplar des Vertrags zum Tunnelbau geblieben ist, weiß auch Apsel nicht. „Das liegt vermutlich irgendwo, ist aber aufgrund der unterschiedlichen Zuordnungen Monheims nicht bei uns hinterlegt worden.“ Aufgrund der kommunalen Gebietsreform in NRW zwischen 1966 und 1975 gehörte Monheim zwischenzeitlich zu Düsseldorf.