Monheim: Einzelhandel hat es schwer

Ernst-Reuter-Platz: Der Einzelhandel dümpelt vor sich hin. Aydin Torun ist einer der Geschäftsleute dort. Der Türke sieht es als Nachteil, dass immer mehr Händler Landsleute von ihm sind. Er fordert eine Mischung.

Monheim. Vor allem türkische Händler auf dem Ernst-Reuter-Platz sollen mehr aus ihren Geschäften machen - fordert die städtische Wirtschaftsförderung. Nun gibt es mit Derya Altay, Geschäftsführerin des Bundesverbandes des türkischen Groß- und Einzelhandels, sogar eine Koordinatorin des vom Land geförderten Projekts. Sie wird demnächst noch offiziell vorgestellt. Derweil ist Aydin Torun einer der Händler auf dem Ernst-Reuter-Platz. Und er hat viel zu erzählen.

Aydin Torun: Schlecht. Die Stadt denkt nicht wirklich nach. Das Rathaus muss doch was dagegen tun, wenn hier nur noch türkische Gemüsehändler aufmachen. Als ich vor zwei Jahren hier angefangen habe, dauerte es gerade einmal zwei Monate. Dann machte 20 Meter weiter noch ein türkisches Lebensmittelgeschäft auf. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, wann das nächste kommt. Hier müssen andere Sachen hin, aber nicht türkische Händler.

Torun: Ich habe natürlich nichts gegen Türken. Aber die Mischung macht es. Wenn hier nur noch türkische Händler sind, dann kommen immer weniger Deutsche. Es sind doch jetzt schon zu wenig. Mehr Deutsche wären klasse.

Torun: Ich weiß. Viele Häuser gehören inzwischen Türken. Und die vermieten gerne an Türken. Da muss ein Umdenken her.

Torun: Hier muss eine bunte Mischung her. Von der Cocktail-Bar bis zum Telefonanbieter oder das Versicherungsbüro ist da vieles möglich. Und vor allem würde ich mitten auf dem Platz ein riesiges Café mit vielen Sitzgelegenheiten schaffen. Die Menschen müssen sich hier wohlfühlen. Derzeit ist es doch so, dass viele deutsche Monheimer regelrecht Angst haben, hier einzukaufen. Auch wenn hier nichts schlimmes passiert. Die Menschen fühlen sich trotzdem irgendwie bedroht.

Torun: Das ist super. Nämlich genau so etwas nimmt den Menschen die Angst. Aber es muss auch bei den Händlern durchmischter sein, mehr Deutsche. Und so etwas wie ein Deichmann-Schuhgeschäft wäre schon prima.

Torun: Das kann doch eigentlich nur gut ein. Je größer der Branchen-Mix, um so besser für alle. Das ist ein Gewinn.

Torun: Auf jeden Fall. An Markttagen ist mehr los. Das macht sich bemerkbar.

Torun: Das klingt doch erst einmal gut. Allerdings darf da nicht zu viel erwartet werden. Und kosten darf das schon mal gar nichts. Das ist ein harter Job hier. Reich wird man damit nicht. Das geht nicht nur mir so. Aber wenn diese Koordinatorin Ideen sammelt: Die soll sie haben.