Muslime in Monheim Muslime laden zum Fastenbrechen ein
Monheim · Die muslimischen Gemeinden in Monheim haben zum gemeinsamen Fastenbrechen auf die Krischerstraße eingeladen. Ziel ist es, die Verständigung zwischen den Kulturen zu fördern. Viele sind gekommen.
Wer am Samstagabend die Krischerstraße zwischen der Mittel- und der Lindenstraße in der Monheimer Innenstadt passiert hat, dem fielen unweigerlich die vielen aufgestellten Tischgarnituren ins Auge. Jeder Tisch ist liebevoll dekoriert. Auch eine kleine Bühne ist in Höhe der Sparkasse aufgebaut. Die einladende Atmosphäre hat viele Besucher gelockt. Grund für das Fest ist das öffentliche Fastenbrechen, zu dem die Monheimer Osman-Gazi-Moschee und die Masjid-Omar-Gemeinde eingeladen haben.
Der muslimische Fastenmonat Ramadan, der am 23. März begonnen hat, dauert noch bis zum 21. April. In diesem Zeitraum verzichten viele Muslime auf Getränke und Speisen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Nach Sonnenuntergang wird dann schließlich das Fasten gebrochen, meist im familiären Kreis. Die beiden muslimischen Gemeinden in Monheim haben nun zum gemeinsamen Fastenbrechen in der Monheimer Innenstadt eingeladen. Jeder ist willkommen. „Mit diesem öffentlichen Fastenbrechen geben wir einen Einblick in unseren Glauben und bieten allen Gästen die Möglichkeit zu erfahren, was der Ramadan für uns bedeutet“, erklärt Said Talbi, Vorstandsmitglied der Masjid-Omar-Gemeinde, im Vorfeld der Veranstaltung.
Begleitet wird die Veranstaltung von einem kleinen Bühnenprogramm, das mit einer Koranrezitation beginnt. Im Anschluss begrüßen Bürgermeister Daniel Zimmermann und die Vorsitzende des Monheimer Integrationsrats Melissa Dilara Ergen die vielen Gäste. „Der gesellschaftliche Austausch und das gegenseitige Kennenlernen sind wichtig für Monheim, denn genauso werden Vorurteile und Angst abgebaut“, erklärt Ergen die Bedeutung des Fastenbrechens in der Monheimer Innenstadt. Anschließend richten Vertreter der beiden muslimischen Gemeinden das Wort an die Besucher. Auch sie betonen die große Chance, die eine solche öffentliche Veranstaltung für eine gelungene Verständigung bieten kann, indem verschiedene Kulturen zusammentreffen und ins Gespräch miteinander kommen können.
Der evangelische Pfarrer beteiligt sich am Bühnenprogramm
Eine Veranstaltung also, die für gegenseitiges Verständnis sorgen soll. Vor diesem Hintergrund ist auch der evangelische Pfarrer aus Monheim Malte Würzbach gekommen und hat sich am Bühnenprogramm beteiligt.
Während sich auf der Bühne das Programm abspielt, werden zwischen den Tischen akribisch die letzten Vorbereitungen für das Fastenbrechen getroffen. Die jungen Helfer der beiden muslimischen Gemeinden sorgen tatkräftig dafür, dass alle Tische mit ausreichend Essen und Trinken ausgestattet sind. Sowohl Speisen als auch Getränke haben die Gemeinden mitgebracht und damit die Gäste bewirtet.
Um 20.34 Uhr ist es dann endlich so weit. Mit dem Sonnenuntergang wird das Fasten gebrochen und es kann gegessen und getrunken werden. Neben Wasser werden Datteln, Fladenbrot, Reis und Suppe gereicht. Die Resonanz ist trotz des unbeständigen Wetters beeindruckend groß. Alle aufgestellten Tische sind rasch besetzt. Kurzerhand stellen die Helfer noch weitere Tische auf, damit auch wirklich jeder Besucher einen Sitzplatz finden kann.
Es herrscht reger und geselliger Austausch zwischen den Besuchern. Alle Altersgruppen sind beim Fastenbrechen in der Monheimer Innenstadt vertreten. Auch Mitglieder anderer Glaubensrichtungen sind am Samstagabend in der Krischerstraße vor Ort und zelebrieren das Fastenbrechen. „Ich möchte einen Einblick bekommen in das Ramadan-Fest und in den Kulturkreis meiner Mitmenschen hier in Monheim“, erklärt ein Anwohner sein Motiv für den Besuch des öffentlichen Fastenbrechens. Ein Zeichen dafür, dass die angestrebte Verständigung und Annährung der verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen für eine offene und tolerante Gesellschaft in Monheim funktioniert.