Monheim Kreative Beiträge machen Lust auf neue Karnevalssession
Monheim. · Das närrische Treiben startet am Montag. Dann haben die Mitglieder des Elferrats das Publikum fest im Blick.
Eigentlich sitzen sie immer in der ersten Reihe, die Mitglieder des Gromoka-Elferrates und schauen zu, was auf der Bühne geschieht. und haben das Publikum fest im Blick. Doch die Zahl ihrer öffentlichen Einsätze ist begrenzt. „Bei der Prunksitzung sind wir immer dabei“, sagt Guido Bremer (48), der auch schon einmal als Karnevalsprinz (mit Prinzessin Petra) in Monheim unterwegs war. Jetzt hat er gemeinsam mit Max Schürtz die Leitung des Elferrates übernommen hat, zu verwechseln mit der Präsidentschaft. „Da müssen wir nur nett gucken“, sagt Bremer und grinst. Max Schürtz (39), der von Langenfeld nach Monheim gezogen ist, sieht seine Rolle offensiver: „Wir, der Elferrat, müssen für Stimmung sorgen“, sagt Schürtz. „Klatschen, Orden verleihen und bützen – das sind die Aufgaben.“ In der vergangenen Session habe der Elferrat gar einen eigenen kleinen Auftritt gehabt. Leuchtend, als Lichtshow. Nächster offizieller Anlass für die Jecken aus dem Elferrat: die Vorstellung der Prinzen am 15. November.
Die eigentlichen Aufgaben übernehme der Elferrat aber eher hinter den Kulissen. „Wir unterstützen den Gromoka-Vorstand, helfen bei der Organisation der Sitzungen und netzwerken“, so Bremer. 26 Mitglieder hat die Abteilung „Elferrat“, deren Präsidenten Moritz Peters und Heinz Blank sind. Sie wechseln sich ab. „Doppelspitzen haben ja gerade Hochkonjunktur“, sagt Bremer, der sich seine Aufgabe mit Schürtz teilt. „Dabei ist es gut, viele Leute zu kennen.“ Das sei ein bisschen so wie im „kölschen
Klüngel“.
Der Elferrat-Wagen wird für den Rosenmontagszug aufgehübscht
Das diesjährige Motto des Monheimer Karnevals lautet: „Kein Kunstgeschmack, doch Kohle satt. Monnem vööd Kulturhauptstadt“ verspricht kreative Beiträge. Auch Emil Drösser, der ebenfalls dem Elferrat der Gromoka angehört, ist gespannt. Er gilt als Streiter für die Leda-Gänseliesel, während ein Großteil der Jecken die Bronzeskulptur doch eher distanziert betrachtet. Beim Rosenmontagszug fährt der Elferrat im eigenen Wagen mit. „Der wird jedes Jahr ein bisschen aufgehübscht“, so Bremer.
Helfen und Hilfe organisier gehört zum Job des Leitungsteams. dort, wo sie gebraucht werden, beim Einlass ins Zelt, beim Ausschank oder auch beim Akquirieren von Spenden, sind sie anzutreffen. Und das über Jahre, so wie es Norbert Pergande (65) gemacht hat, der aus privaten Gründen aufhört.
Der Begriff „Elferrat“ wurde mit der Rheinischen Karnevalsreform 1823 eingeführt und hat seine Wurzeln in der Besetzung der linksrheinischen Region durch Frankreich nach der Französischen Revolution, die Bürgerrechte gebracht hat, mit einer gewissen Redefreiheit und einer Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz. Der Elferrat verstand sich in den Ursprüngen also als ein Rat im bürgerlich-demokratischen Geiste, versteckt unter der Narrenkappe.
Obwohl man auf Prunksitzungen elf Mitglieder des Elferrats auf der Bühne sehen kann, besteht dieser meist aus einer größeren Anzahl von Männern. In manchen Städten – wie in Monheim – gibt es auch weibliche Räte.