Monheim Polizei und Ordnungsamt greifen durch

Monheim. · In Monheim zeigen uniformierte Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamts viereinhalb Stunden lang Präsenz. Mehrere Verstöße werden geahndet.

Die Beamten kontrollierten aufgrund von Bürgerbeschwerden Stellen in Monheim.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Um „das Sicherheitsgefühl der Bürger in Monheim zu erhöhen“, rückten Polizei und Ordnungsamt am Freitagabend gemeinsam zu einem ausgiebigen Kontrolleinsatz aus. Die Bilanz des mehrstündigen Streifzugs: mehrere Strafverfahren wegen unerlaubten Drogenbesitzes und illegalen Drogenhandels sowie eine Anzeige gegen den Organisator einer Veranstaltung auf dem Monberg wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzbestimmungen. Eine volltrunkene 17-Jährige wurde zudem nach Hause gefahren. Bei Präsenzstreifen im Berliner Viertel gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Freitagabend, kurz nach 19 Uhr. Das sommerliche Wetter hat zahlreiche Monheimer auf die Straße gelockt. Biergärten sind gut gefüllt, die Menschen genießen in geselliger Runde ihr Feierabendbier.

Auf Skateanlage und Spielplatz herrschte Hochbetrieb

Auf dem Spielplatz am Werth und auf der gegenüberliegenden Skateanlage herrscht Hochbetrieb: Familien mit Kindern spielen in der Abendsonne, Jugendliche üben Tricks an den Rampen, als plötzlich uniformierte Polizisten erscheinen. Mitarbeiter des Ordnungsamtes gehen vorne weg und lassen sich von den jungen Leuten im Skatepark die Personalausweise zeigen. Die ersten Kontrollen sind unauffällig. Die Jugendlichen drum herum schauen skeptisch: „Was ist denn passiert?“, fragt ein neugieriger Junge. „Nichts ist passiert“, beruhigt Polizeisprecher Daniel Uebber. „Wir kontrollieren nur.“

Tatsächlich hatten sich nach Angaben von Polizeihauptkommissarin und Wachleiterin Patricia Aillaud zuletzt Beschwerden über Lärmbelästigungen, rasende Autos, Sachbeschädigungen, Vermüllung und Tumultdelikte an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet gehäuft. Deswegen hatten sich Polizei und Ordnungsamt gemeinsam auf den Weg zu Kontrollen an vermeintlichen Brennpunkten gemacht, so Wachleiterin Aillaud. „Wir wollen den Hinweisen nachgehen und Präsenz zeigen.“ Bei zwei Jugendlichen finden die Polizisten geringe Mengen Canabis, einer soll mit diesen Drogen auch gehandelt haben.

In einem Park an der Hofstraße kontrollieren die Ordnungshüter eine Gruppe von sechs Jugendlichen. Eine erst 17-Jährige ist erkennbar stark betrunken, ein Alkoholtest ergibt 1,7 Promille. Kurzerhand wird das Mädchen samt Wodka-Flasche ins Polizeifahrzeug gepackt und zu ihren Eltern nach Hause gebracht. Kurz danach werden Menschen am Rheindeich kontrolliert. Für falsch abgestellte Fahrzeuge am Heilerberg werden Bußgelder verhängt. Ein klassischer Brennpunkt sei das zwar nicht, sagt Aillaud. Doch sei das Gelände weitläufig, man könne dort ungestört sein – aber auch schnell wieder weg.

Die Ordnungshüter sind bis Mitternacht im Einsatz

Bis Mitternacht sind die Ordnungshüter unterwegs, sprechen laut Uebber unter anderem 30 Jugendlichen wegen Vermüllung einen Platzverweis auf der Baumberger Bürgerwiese aus. Gegen die Coronaschutzverordnung habe ein Mann verstoßen, der auf dem Monberg wohl eine Veranstaltung mit mehr als 300 Menschen geplant hatte, ohne ein geeignetes Hygieneschutzkonzept vorlegen zu können. Im Berliner Viertel, wo es zuletzt zu Tumultdelikten gekommen war, blieb es an diesem Abend hingegen ruhig. „Mit diesem Einsatz wollen wir Flagge zeigen“, sagt Aillaud. „Wir nehmen die Sorgen der Monheimer ernst und sind da, wenn man uns braucht.“ Sie freue sich über die enge Zusammenarbeit mit dem städtischen Ordnungsamt. „So können wir uns gegenseitig in unseren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen unterstützen.“

Dass diese Zusammenarbeit seit Jahren über die Ordnungspartnerschaft gut funktioniere, betonte Anke Bitsch, Leiterin der Monheimer Ordnungsabteilung. In Begleitung der Polizei würden ihre Kollegen von den Bürgern wesentlich ernster genommen als ohne Begleitung. Laut Uebber sollen solche Kontrolleinsätze künftig in unregelmäßigen Abständen wiederholt werden. Diesmal beteiligt war auch der Polizeiliche Sonderdienst (PSD).