Monheim: Rathaus-Center III - Kraftakt mit Unbekannten
Der Bauantrag ist eingereicht. Stadt und Bahnen planen die Umgestaltung des Busbahnhofs und hoffen auf Finanzierungen.
Monheim. Findet die unendliche Geschichte der Verwirklichung des Rathaus-CentersIII nun doch noch ihr gutes Ende? Viele Bürger haben da so ihre Zweifel. Denn zunächst kündigte Ex-Bürgermeister Thomas Dünchheim groß an, noch während seiner Amtszeit würde der Spatenstich sein. Bekanntlich ist er seit dem Herbst in einer Düsseldorfer Anwaltskanzlei. Dann hieß es, dass es im kommenden Frühjahr losgeht. Und jetzt sagt das neue Stadtoberhaupt Daniel Zimmermann: "Baubeginn könnte noch in diesem Jahr sein." Er sei da optimistisch.
"Optimistisch", "könnte" - das sind erst einmal keine klaren Signalwörter für die tatsächliche Realisierung des Projekts. Und doch ist für Zimmermann alles in der Zeitschiene. "Zur Verzögerung ist es doch nur deshalb gekommen, weil der Investor gewechselt hat", argumentiert er. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Dortmunder Firma Freundlieb die ehemals städtischen Flächen an Sontowski&Partner mit Sitz in Erlangen weiter verkauft hat. Das Unternehmen gilt finanziell als ausgesprochen potent. Aber es mussten erst einmal Details mit den Dortmundern und der Wirtschaftsförderung im Rathaus geklärt werden - so die Begründung des Bürgermeisters.
Der Bauantrag wurde Ende Dezember eingereicht. Freilich war das auch vertraglich festgelegt worden. Der neue Investor sucht weiterhin Mieter. Hartnäckig halten sich Namen wie Edeka-Frischecenter und ProMarkt. Parallel arbeiten die städtische Wirtschaftsförderung und die Bahnen an einer Umgestaltung des Eingangsbereichs.
Ein komplett neues Gesicht soll es sein. Der Busbahnhof wird verlegt und verkleinert. "Das ist logistisch kein Problem. Außerdem sind moderne Fahrgastanzeiger vorgesehen. Und die Verknüpfungszeiten der Linien wollen wir auch weiter optimieren", sagt Detlef Hövermann, Geschäftsführer der Bahnen der Stadt Monheim. Beim Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) soll im Laufe des Jahres ein entsprechender Antrag gestellt werden. Hövermann hofft auf eine Förderung von etwa einer Millionen Euro.
Das Ganze wird koordiniert mit Plänen der städtischen Wirtschaftsförderung. Die will aus einem Landestopf weitere etwa 800000Euro "anzapfen". Der Eingangsbereich soll ein Aushängeschild werden. "Er ist ja auch die Verbindung der bestehenden beiden Center mit dem Neubau", betont Oliver Brügge, Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung.
Ein besonderer Kraftakt dürfte die Verlegung der Tiefgarageneinfahrt sein. Geht es nach Brügge, wird die derzeitige Trasse geschlossen. Die Autos würden dann vom Berliner Ring kommend umgeleitet werden. Allerdings muss da auch die Ziag mitspielen - Besitzerin der Tiefgarage. Und deren Managerin Monika Schnitzler will erst einmal Vorschläge der Stadt genauer unter die Lupe nehmen.