Monheim: Schulen sind für tägliches Obst

An den meisten Grundschulen wird bereits auf gesunde Ernährung der Schüler geachtet. Das von der EU geplante Schulobstprogramm wird begrüßt, es gibt aber auch noch einige offene Fragen.

Monheim. "Eine gesunde und ausgewogene Ernährung der Kinder ist an unserer Schule täglich ein großes Thema", sagt Achim Nülles, stellvertretender Schulleiter der Grundschule am Lerchenweg. Dies werde vor allem an Elternabenden gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten diskutiert, was dazu führe, "dass der Großteil unserer Schüler gut und ausgewogen versorgt wird".

Allerdings ist das nicht immer der Fall. Einige Kinder ernähren sich in den täglichen Pausen häufiger von Cola und fertigen Schokoladenbrötchen als von Gemüse, Vollkornbrot und Obstsäften.

"Kein Wunder, natürlich schmeckt Süßes den Kleinen besser. Aber wir haben ein Auge darauf und versuchen, das nach Absprache mit den Eltern im Rahmen zu halten", sagt Nülles, der das geplante Schulobstprogramm als "sehr sinnvoll" erachtet. Vor allem Eltern, die sich nicht jeden Tag Obst leisten könnten, werde so geholfen.

Außerdem wird dadurch ein aktives Eingreifen in den Ernährungsplan des Nachwuchses möglich. "Allerdings", so der Schulleiter, "bleibt abzuwarten, wie das Programm abläuft". Es gibt noch einige ungeklärte Fragen. Bekommen die Schulen portioniertes und bereits geschnittenes Obst? Wenn nicht, wer sorgt für die Art und Weise der Verteilung und Portionierung?

"Außerdem bleibt abzuwarten, welche Grundschulen in NRW überhaupt in den Genuss dieser Unterstützung kommen", sagt Ines Eckhardt, stellvertretende Schulleiterin der Alexander von Humboldt-Grundschule. Bislang habe man noch keine genauen Informationen vom Schulministerium bekommen.

"Es werden aber wohl zunächst die Förderschulen und Grundschulen in sozialen Brennpunkten unterstützt", glaubt Eggert, die an ihrer Schule ebenfalls sehr auf eine gesunde Ernährung der Schüler achtet. So läuft dort das Projekt Gesund macht Schule, bei dem eine Ärztin dem Nachwuchs im Sachunterricht die Vorteile von gesunder Ernährung erklärt.

An der Astrid Lindgren-Schule wird über Elterninitiativen bereits regelmäßig Obst zur Verfügung gestellt. Außerdem werden die Eltern via Nahrungspyramiden über gesunde Nahrungsmittel und die Vermittlung der Vorteile von gesundem Essen an die Kinder unterrichtet. "Man muss den Kindern eben früh beibringen, warum sie sich gesund ernähren sollen und was überhaupt gesund ist", sagt Schulleiterin Ulrike Quast.

Auch Liane Lippe von der Hermann-Gmeiner-Grundschule ist gespannt auf die Umsetzung des Schulobstprogramms. "Wir frühstücken innerhalb der Klassen häufig gemeinsam. Dabei probieren wir gesunde Nahrung aus und versuchen den Schülern dabei diese Ernährung näher zu bringen", sagt Lippe.