Monheim: Still ruht das große Sportstätten-Konzept
Eine Entscheidung vor der Kommunalwahl wird immer unwahrscheinlicher. Und die Konzentration am Kielsgraben ist offensichtlich vom Tisch.
Monheim. Man stelle sich vor: Da hat das Rathaus den Auftrag, eine Vorlage für den Ausschuss Bildung, Kultur und Sport im März zu erarbeiten, dabei weiß man: Es ist ziemlich sicher für die Katz.
Die Rede ist vom Sportstättenkonzept. Vor den Kommunalwahl im Juni wird ziemlich sicher keine Entscheidung fallen. Denn danach sind die Mehrheiten andere, Beschlüsse würden umgehend rückgängig gemacht.
CDU und FDP kontra SPD, Peto sowie Grüne lautet das Szenario. Kernstreitpunkt: Union und Liberale wollen zwecks Finanzierung anderer Projekte wie zum Beispiel Umbau des Häck-Stadions zur Leichtathletikarena den Jahn-Platz verkaufen.
Die anderen drei Ratsfraktionen sind dagegen. Noch hätten CDU und FDP mit Bürgermeisterstimme eine hauchdünne Mehrheit. Doch bis Baurecht geschaffen ist, ticken die Mehrheits-Uhren wohl anders.
"Wenn wir mit der SPD und den Grünen im neuen Stadtrat eine Mehrheit bekommen, dann würden wir die Entscheidung, den Jahn-Platz zu verkaufen, sofort rückgängig machen", kündigt Daniel Zimmermann (Peto) an.
Werner Goller (SPD) geht noch einen Schritt weiter: "Wenn Bürgermeister Thomas Dünchheim noch schnell mit dem Verkauf des Jahn-Stadions Nägel mit Köpfen machen will, hat er sehr wohl die Möglichkeit.
Das Grundstück könnte auch ohne Bebauungsplanänderung verkauft werden. Doch ein Bürgerbegehren würde das zunächst verhindern. Und nach der Kommunalwahl sehen wir weiter."
Inzwischen geht auch Karl-Heinz Göbel (CDU) nicht mehr davon aus, dass vor der Wahl tatsächlich noch gravierende Entscheidungen in Sachen Sportstättenkonzept fallen werden. "Aber ob sich danach viel ändert, sehe ich ebenfalls noch nicht", so der Ratsherr, der auch Vorsitzender der SG Monheim ist.
Er verweist darauf, dass Pläne einer Konzentration am Kielsgraben, womöglich gar eine Mehrzweckhalle dort, vom Tisch seien. "Ich habe mit den Verantwortlichen in der Kreisverwaltung in Mettmann gesprochen.
Und die haben ganz klar gesagt, dass am Kielsgraben nur der vorhandene Platz Bestandsschutz hat. Weitere Bauten wird es dort wegen der Freiluftschneise samt grüner Acht nicht geben.
Das Schreiben liegt auch der Verwaltung vor." Stadtplaner Thomas Waters bestätigt eine entsprechende Mitteilung aus der Kreisstadt.
Wann genau eigentlich der Fußballplatz am Kielsgraben planmäßig der Auskiesung der Firma Braas zum Opfer fällt und anschließend neu gebaut wird, steht noch gar nicht fest.
Vertraglich festgelegt ist lediglich, dass das Bedachungsunternehmen zwei Jahre vorher das Rathaus informiert. Das ist bisher nicht geschehen. In der Monier-Zentrale Oberursel, Eigentümerin von Braas, wird das Jahr 2017 als Ende des Auskiesung genannt.
"Das kann auch gut zwei Jahre länger dauern", kommentiert Göbel.
Derweil sind sich Monheims Politiker zumindest in einer Sache einig: Viele Sportstätten sind marode.