Doch was ist Blitzschach überhaupt? "Jeder der Teilnehmer hat maximal fünf Minuten Spielzeit für alle seine Züge. Die Anzahl der Züge bleibt dabei offen", erklärt Tayfun Ipekyilmaz, Jugendleiter der Monheimer Schachfreunde. Wer sich für Einzel-Blitzschach als Disziplin entscheidet, muss die Grundlagen des Schachs perfekt beherrschen. Schließlich ist der Zeitdruck hier besonders hoch. Das erklärt auch die enorme, spürbare Konzentration im Raum: An acht Spieltischen, ausgestattet mit Schachspiel und Stoppuhren, sitzen jeweils Jugendliche der gleichen Altersklasse (U14, U16 und U20), um im Rahmen der Kreismeisterschaften gegeneinander anzutreten.

Allerdings ist Schach ein sehr traditioneller Sport, der sich auch geographisch an vergangene Zeiten anpasst. So sind an diesem Nachmittag Spieler aus Langenfeld, dem gesamten Leverkusener Gebiet und natürlich auch Monheimer da. Dem Rhein-Wupper-Kreis eben, der seit 1975 eigentlich nicht mehr existiert. Und wie kamen die Meisterschaften in diesem Jahr nach Monheim? "Ich habe es ganz einfach im Kreisjugendausschuss vorgeschlagen, und alle waren einverstanden", erklärt Ipekyilmaz.

Die Beweggründe, Schach zu lernen, sind unter den Teilnehmern völlig verschieden. So wurde Hüseyn Bayram (14) beispielsweise vor einem halben Jahr erst von seinen Lehrern der Lise-Meitner-Realschule vorgeschlagen. "Ich war schon immer gut in Mathe und logischem Denken und mochte immer gerne Gesellschaftsspiele." Der zwölfjährige David Siroy aus Leverkusen ist durch seinen Vater zum Schach gekommen: "Er schenkte mir das Schachbrett und brachte mir das Spielen bei."

Am Ende schafften nur je zwei Teilnehmer einer Altersklasse die Qualifikation zur Meisterschaft. Aus Monheim war leider keiner dabei.