Monheim: Millionen-Poker mit IMR kann beginnen
Hinter verschlossenen Türen wurde von der Politik ein Vergleichsvorschlag abgesegnet. Laut WZ-Informationen liegt das Angebot an den ungeliebten Recycler bei 2,6 Millionen Euro. Die Firma bleibt gelassen.
Monheim. Hinter verschlossenen Türen ging es am Donnerstagabend im Rat zur Sache. Denn dort erläuterte ein von der Stadt beauftragter Anwalt die weitere Strategie gegenüber dem Recycling-Unternehmen IMR. Zur Erinnerung: Die Firma hat 40.000 Quadratmeter im Rheinpark gekauft. Die Politik hat jedoch nach massiven Protesten - vor allem Angst vor Lärm- und Staubbelastung - die Wende vollzogen und sich gegen IMR entschieden. Das Unternehmen will das nicht einfach so hinnehmen. Jetzt hat der Stadtrat grünes Licht gegeben für einen Vergleichsvorschlag. Und dabei geht es nach WZ-Informationen um nicht weniger als 2,6 Millionen Euro.
Den größten Batzen macht die Rückerstattung des Kaufpreises mit 1,5 Millionen Euro aus. Hinzu kommen so genannte bodenwerterhöhende Arbeiten, die IMR bereits erledigt hatte. Notarkosten und geltend zu machende Produktionsausfälle schlagen außerdem zu Buche.
Mit den 2,6 Millionen Euro ist es aber noch nicht getan für die Stadt. Denn jedes Jahr, in der das Gelände brach liegt, bedeutet auch den bitteren Verzicht auf Gewerbesteuer, die ein Unternehmen dort zahlen würde. Doch wann die große Fläche überhaupt wieder zwecks Vermarktung zur Verfügung steht, ist derzeit noch völlig unklar.
"Im Moment denken wir nicht an einen Verkauf. Aber für Gespräche stehen wir natürlich immer zur Verfügung", sagt Steffen Adam, IMR-Geschäftsführer. Er will sich auch immer noch nicht verabschieden von dem Gedanken, dass seine Firma doch noch die Recycling-Anlage im Rheinpark baut.
Zwar hat die Bezirksregierung kürzlich einen Antrag auf Bau der Produktionsstätte abgelehnt. Aber der Grund war, dass das Baurecht der Gemeinde dagegen spricht. Das hatte der Stadtrat nachträglich geändert und den Bereich mit einer so genannten Veränderungssperre belegt. Doch genau diese Sperre wurde am Donnerstagabend im Stadtrat für ein anderes Unternehmen - Spedition Hammesfahr (siehe Artikel unten) aufgehoben.
"Es ist schon interessant, wie unterschiedlich da von Monheims Politik entschieden wird. Interessant werden das auch unsere Anwälte finden", kommentiert das Adam.