Hildener Markt: Je früher desto besser
Eine Veränderung der Öffnungszeiten wäre für Händler und Kunden der Hildener Wochenmärkte keine Verbesserung.
Hilden. Wie können die vier Hildener Wochenmärkte gestärkt werden? Mit dieser Anfrage im Wirtschafts- und Wohnungsbauförderungsausschuss hat die SPD eine Diskussion angestoßen, die bei einer WZ-Umfrage am Mittwoch auf dem Hauptmarkt teilweise sehr kontroverse Meinungen zu Tage förderte. Vor allem eine mögliche Änderung bei den Öffnungszeiten fand wenig Gegenliebe. Ähnlich verlief auch die Befragung von Händlern und Kunden, die das Stadtmarketing zur Beantwortung der SPD-Umfrage durchgeführt hat.
"Markt ist ein frühes Geschäft", sagt beispielsweise Bernhard Möller. Sein Geflügelhof ist seit mehr als 50 Jahren mit einem Stand bei den Wochenmärkten vertreten. Eine Verschiebung der Marktzeiten hält er deshalb nicht für sinnvoll. Lediglich beim Nordmarkt, der erst um 11 Uhr beginnt, könne er sich eine Änderung vorstellen - ein Vorziehen der Marktzeiten.
"Je früher, desto besser", sagt auch Kundin Karola Seller. Vor allem im Sommer möchte sie ihren Einkauf früh erledigen: "Wenn es dann wärmer wird, möchte ich wieder zu Hause sein." Lavinia Cristea, eine weitere Kundin, hat da allerdings eine ganz andere Meinung: "Ich fände es gut, wenn die Märkte länger geöffnet hätten. Dann hätte ich nach der Arbeit mehr Zeit zum Einkaufen. Jetzt muss ich ganz eilig vor der Arbeit einkaufen."
Mit dieser Idee kann sich Thorsten Buhs ganz und gar nicht anfreunden: "Der Markt geht bis halb zwei, um halb drei bin ich hier raus, um halb vier bin ich zu Hause und um halb fünf habe ich ausgeladen", rechnet der Backwarenhändler vor. Eine Verschiebung der Marktzeiten würde für ihn bedeuten, "dass ich gar keine Freizeit mehr habe".
Auch Otmar Stammen ist gegen eine Verschiebung oder Verlängerung der Öffnungszeiten. "Das würde alles nur auf unsere Knochen gehen", sagt der Gemüsehändler. Sein Kunde Will Heck bestätigt ihn darin: "Wenn die Geschäfte öffnen, sind die Kunden sowieso nur noch auf der Mittelstraße."
Dies ergab auch die Befragung des Stadtmarketings. Die damit verbundene Zählung der Kundenströme hatte gezeigt, dass die Vormittage weitaus besser als die Mittagszeit angenommen werden. Deshalb wird der Politik vorgeschlagen, die Öffnungszeiten der Märkte lediglich an einem Tag den Interessen von Kunden und Händlern anzupassen: Der Freitagsmarkt auf dem Nordmarkt sollte auf 9 bis 17 Uhr vorverlegt werden.
Andere Probleme, die von den Kunden bei der Befragung des Stadtmarketings angesprochen wurden, werden dadurch allerdings nicht gelöst. Ein Viertel der Befragten hatte sich über das Textil- und Ramschangebot, Fahrräder auf dem Markt, wenig Auswahl und die Preise beklagt. Die große Mehrheit ist allerdings zufrieden und lobt neben dem Angebot auch die Qualität der Ware sowie die Höflichkeit der Händler. Alles in allem werden deshalb die Hildener Wochenmärkte mit einem glatten "Gut" bewertet.