Langenfeld: Spenden fließen immer zäher

Etablierte Verbände wie DRK und Awo haben Mühe, ihre Gaben zu finanzieren. Bei der jungen „Tüte“ sieht die Lage besser aus.

Langenfeld. Das dritte Adventswochenende steht in Langenfeld ganz im Zeichen der beiden traditionsreichen Weihnachtsfeiern der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Die älteren und ältesten Bürger sind dann in die dekorierte Stadthalle eingeladen. "Wir haben 2640 Senioren über 80 Jahre angeschrieben und erwarten am 13. Dezember wie immer ein volles Haus", sagt DRK-Vorsitzender Hans-Gerd Kampmann.

Das DRK wird seine betagten Gäste wie immer bestens bewirten, mit einem angemessenen Programm erfreuen und ihnen zum Abschied einen Stollen zum Fest überreichen. Die Kosten für die gesamte Feier sollen wieder durch Spenden aufgebracht werden. Doch Kampmann hat in den vergangenen Monaten festgestellt, dass die Spendenfreudigkeit erheblich nachgelassen hat. Er sieht darin eine Folge der Wirtschaftskrise.

"Wir sind noch in der Lage, unser Vereinsgeschehen aufrecht zu erhalten, müssen aber jedes mögliche Sparpotenzial nutzen", so der DRK-Vorsitzende. Nur an der Feier werde nicht gespart. "Die sind wir den ältesten Bürgern schuldig. Es wäre das Letzte, wo wir kürzen würden."

Die gleichen Erfahrungen wie das DRK hat auch die Awo gemacht, die für Samstag, 12. Dezember, 14.30 Uhr, Senioren über 70 Jahre eingeladen hat. Büroleiterin Marita Fuchs und die für den fahrbaren Mittagstisch zuständige Roswitha Helmes berichten: "Viele Firmen, die bisher großzügig bei Sach- oder Barspenden waren, haben ihr Engagement erheblich zurückgeschraubt, und auch private Spender sind zurückhaltender geworden."

Dennoch ist die Awo bemüht, das Niveau ihrer Weihnachtsfeier zu halten und die Geschenke-Tüten so wertig wie möglich zu füllen. 500 Tüten werden im Foyer der Stadthalle bereit stehen, aber mehr als sieben Euro darf der Inhalt nicht kosten. "Mehr würden wir nicht schaffen." Hinzu kommen ja auch die weihnachtliche Kaffeetafel und ein - wenn auch weitgehend kostenfreies - Bühnenprogramm, in diesem Jahr unter anderem mit dem Singkreis St. Josef und Susannes Ballettschule.

Besser ergeht es da bisher dem SkF-Projekt "Die Tüte". Der Laden für einkommensschwache Menschen kann seine Kunden in diesem Jahr mit Geschenken bescheren, die ihm die Kindertagesstätte "Rasselbande" gepackt hat. "Die Nachfrage ist groß, aber auch die Lieferungen der Geschäftsleute und die Spenden von Einzelpersonen sind weitgehend konstant", berichtet Rainer Sartoris, Koordinator beim SkF.

Auch bei der Wunschbaum-Aktion von Kinderschutzbund und LVR-Klinik läuft bisher alles nach Plan. Sie hat aber auch erst am Dienstag begonnen. Spender sind willkommen.