Langenfeld: Golfer wollen Schläger in der Halle schwingen
Betreiber Jochen Offermanns will den Neun-Loch-Platz am Katzberg durch eine Indoor-Anlage ergänzen. Das Winter-Geschäft würde belebt.
Langenfeld. Vom Landwirt zum "Golfplatzbauer" - dieser Wunschtraum ging für den Langenfelder Jochen Offermanns mit der Eröffnung der Neun-Loch-Anlage am Katzberg 1997 in Erfüllung. Den Plan für den Ausbau auf 18 Loch musste der heute 62-Jährige Anfang 2000 mit Blick auf die verschärfte Trinkwasserschutzverordnung begraben. Jetzt hat Offermanns eine neue Idee: Der Bau einer so genannten Indoor-Anlage neben dem Klubheim soll das Golfen am Katzberg zum wetterunabhängigen Vergnügen machen.
Mit dem Projekt beschäftigt sich heute der Planungsausschuss (18 Uhr, Rathaussaal 187) ebenso wie mit dem Vorhaben des Sportzentrums Berghausen, die Freiluft-Tennisplätze durch einen Indoor-Spielplatz zu ersetzen. Bewegung in der Halle liegt eben im Trend. Auch Golfplatzbetreiber Jochen Offermanns bekommt das regelmäßig in der nasskalten Jahreszeit zu spüren.
"Golf ist zwar eigentlich ein wetterunabhängiger Sport, aber die Nutzung durch unsere rund 450 Mitglieder geht im Winter drastisch zurück. Da ist hier tote Hose", sagt er. Mit dem Bau der Golfhalle will Offermanns auf einen im Klub vielfach geäußerten Wunsch reagieren.
Unter dem Dach der eingeschossigen und 35 mal 17 Meter großen Halle könnten auch im Winter in sechs Boxen das Abschlagen und Einlochen trainiert werden. "Dazu würde ich gerne zwei Simulationsboxen einrichten, in denen die Spieler die Bälle auf eine Videowand schlagen. So kann das Spiel auf den berühmtesten Golfplätzen der Welt Loch für Loch simuliert werden", sagt Offermanns.
Eine solche Golfhalle mit High-Tech-Simulation und zwölf Abschlagplätzen gibt es in Langenfeld schon. Diese betreibt Diplom-Golflehrer Andreas Spieckerhoff (43) seit 2004 in einer ehemaligen Tennishalle am Kurfürstenweg. Auch Benjamin Wuttke (25), Sohn des ehemaligen Fußballprofis Wolfram Wuttke, schwingt dort den Schläger. Die Nummer 15 der deutschen Rangliste bereitet sich aufs Finale der EPD-Tour, der dritthöchsten Golfer-Liga, im Dezember in Marokko vor.
Bis zu 200 Gäste pro Tag werden auf der mehr als 1000 Quadratmeter großen Anlage gezählt. Spieckerhoff: "Entscheidend für den Erfolg des Indoor-Golfs ist eine professionelle Betreuung."
Die soll am Katzberg in erster Linie von den drei im Winter unterbeschäftigten und selbstständigen Golflehrern sichergestellt werden. "Da unsere Zielgruppe unsere Mitglieder sind, sehen wir uns nicht als Konkurrenz. Ich will bis zu fünf neue Arbeitsplätze schaffen und das gute Dutzend in Klubgastronomie, Verwaltung und Platzpflege sichern", sagt Jochen Offermanns. Rund 500.000 Euro will er in die Ergänzung am Katzberg investieren.