Musik: Punkrock-Ode an Langenfeld
Beim Newcomer Contest im Keller Café am freute sich die Band LA:F über einen Sieg in der Kategorie bester Gesang.
Langenfeld. "All die vergangenen Jahre, die besten Leute hinter mir sind ein Gefühl von Heimat, ein Gefühl das in mir lebt, die Gewissheit, dass es diesen Ort genauso nur einmal gibt", Sänger Andreas Wieland und Marcel Böhm sind auf der Bühne ganz in ihre Ode an Langenfeld versunken.
Das Publikum hört der Punkrockgruppe LA:F (Langenfelder Altbier Front) am Samstagabend auf dem Newcomer Contest 2010 im Keller Café in Langenfeld begeistert zu.
Dort präsentierten sie auch "Unser Platz", ihre Ode an Langenfeld. Das Stück ist eines der ruhigeren Lieder im Repertoire der 2007 gegründeten Band. "Wir kommen zum größten Teil aus Langenfeld und erzählen in dem Lied davon, wie es hier in Langenfeld ist", erzählt Marcel Böhm.
Thema des Liedes sei hauptsächlich das bunte multikulturelle Leben in ganz Langenfeld, wobei der Stadtteil, in dem man lebt unwichtig sei. "Sätze wie ’ich komme nicht aus Langenfeld, sondern Berghausen’ sind Blödsinn. Wir kommen aus Langenfeld und müssen zusammenhalten", meint der Sänger. "Hier gibt es viele verschiedene Hautfarben, Religionen und Persönlichkeiten", sagt auch Weiland.
Gefehlt habe bis 2007 nur eine Punkrockband, da waren sich die Bandmitglieder einig. "In den 90ern gab es hier eine recht große Punkrockszene. Die wollen wir jetzt wieder ins Leben rufen", erläutert Sänger Andreas Weiland. Deshalb wurde aus der gemeinsamen Leidenschaft die Band LA:F ins Leben gerufen. "Wir haben uns erst zwei Jahre in unseren Proberaum eingesperrt, bis wir der Meinung waren, dass man unsere Musik den Leuten vorspielen kann", so Sänger Marcel.
In ihrer Musik distanziert sich LA:F deutlich von der rechten Szene, der einige Punkrockbands angehören. "Wir haben auch ein Lied mit antifaschistischer Botschaft gemacht, denn wir wollen mit der Szene nichts zu tun haben", stellt Marcel Böhm klar, der auch die Texte der Gruppe schreibt.
Der Spaß an der Musik und dem Singen steht für die Truppe im Vordergrund. "Wir haben alle einen Job oder studieren. Einige von uns haben sogar schon Familie", sagt Böhm. "Da kann das Singen nur Hobby bleiben, und niemand aus unserer Band möchte noch eine Karriere im Musikgeschäft starten."
Der Spaßfaktor in der ungewöhnlich großen Gruppe rund um die beiden Sänger mit Schlagzeuger Malte, Patrick und Markus an der Gitarre, Dennis am Bass und Anna an der Posaune ist laut Böhm hoch.
Gemeinsam wollte man das Publikum von sich zu überzeugen. Großes Ziel war natürlich der von den Besuchern vergebene Publikumspreis. Hier wird auch das Preisgeld vom Publikum gesammelt. "Das wäre für uns der Preis unter den Preisen", sind die beiden Sänger der Gruppe zu Beginn des Wettbewerbs überzeugt. Doch leider sollte sich am Ende eine andere Band und nicht LA:F über den Publikumspreis freuen dürfen.
Die Solinger Band Descend the Sky jubelte, als das Ergebnis in der Kategorie Publikumspreis verkündet wurde. Sie gewannen zudem in den Einzelkategorien Gitarre und Schlagzeug. Doch die Langenfelder Bands gingen nicht ganz leer aus. Die Langenfelder Gruppe Arschrock konnte in der Kategorie Bass überzeugen. LA:F freute sich über den Sieg in der Kategorie bester Gesang.