Musikschule in Hilden: Auf Tonleitern jongliert

Die Weihnachtskonzerte begeisterten zweimal das Publikum in der Stadthalle.

Hilden. Mit Freunden musizieren macht Spaß. In einem großen Orchester zu spielen ist das Ziel jeden Musikers. Beides haben mehr als 300kleine und große Ton-Jongleure am Montagabend beim Orchester- und Ensemblekonzert der Musikschule geschafft. Gestern folgten dann weitere 200Nachwuchs-Musiker des Elementarbereichs.

Das große Sinfonieorchester mit rund 60Streichern und Bläsern stellte den Großteil der Musiker auf der Stadthallen-Bühne. Diesem Orchester den Nachwuchs zu liefern, gilt das Hauptaugenmerk der Musikschul-Ausbildung.

Auch die jüngsten Instrumentalisten dürfen in der Mannschaft spielen, schließlich beginnt in der "musikalischen Pampers-Liga" die Grundausbildung. So eröffneten 30 kleine Geiger und fast ebenso viele Blockflöten-Schüler in einer klanglichen Gemeinschaftsaktion den Konzertabend. Mit dem "Te Deum" von Charpentier, bekannt als Eurovisionsmelodie, entzündeten sie erste Begeisterung bei den Zuhörern.

Wer dem Sinfonini-Alter entwachsen ist, wird in das Sinfonietta-Ensemble befördert - das Bindeglied zum großen Streichorchester. Etwa 40Streicher legten dort den Klangteppich zum Gesang von Niraja Gnanakaneshan und Marleen Senge, die mit glockenklaren Stimmen den "Abendsegen" intonierten.

Doch auch Instrumentalisten, für die keine Stellen im Sinfonischen Streichorchester vorgesehen sind, gehen bei diesem Projekt nicht leer aus: Flautini Piccoli, Saitensprung, Mandolinen- und Akkordeonorchester heißen die Auffangbecken. Die Königsdisziplin beanspruchen dabei die Bläser für sich. "Blowing-Up" nennt sich das jüngste Bläser-Ensemble, dessen 35 Musiker das Publikum nach der Pause mit einer "Schlittenfahrt" überraschte.

Und es wurde wieder gesungen: "Voix mixte" intonierte zur Harfe (Anke Schüppel) "A Ceremony of Carols" von Britten.

Danach war der Weg für die großen Orchester bereitet. Trompeten eröffneten mit einer Fanfare Tschaikowskys Nussknacker-Suite. Querflöten, tiefes Blech und Klarinetten folgten. Nun fanden alle Instrumentalgruppen im Sinfonieorchester zusammen. Der Klang füllte sich einem Strom gleich zum harmonischen See.

Und Dirigent Matthias Kaufmann setzte noch einen drauf: Der Vollblut-Musiker hat eine Komposition zum 20-jährigen Bestehen des Sinfonischen Blasorchesters geschaffen: "S.B.H." nannte er die Komposition, die sich um diese Tonfolge bemüht und den Werdegang vom Anfänger zum Könner aufzeigt - das vertonte Musikschulleben.