Niederstraße soll Kreisel bekommen
Der Rat soll in seiner morgigen Sitzung die 840 000 Euro teure Umwandlung absegnen.
Monheim. Insbesondere zu Stoßzeiten ist es für Autofahrer schwierig, von der Niederstraße in die Baumberger Chaussee abzubiegen. Zudem möchte die Stadt das Verkehrstempo auf der Hauptverkehrsachse insgesamt auf 50 Stundenkilometer drosseln. Deshalb soll nun die Kreuzung Niederstraße in einen Kreisverkehr umgebaut werden. Morgen soll der Rat die Entscheidung für das 840 000 Euro teure Projekt fällen.
Es ist geplant, die vier Zufahrten des neuen Knotens jeweils mit einem Fahrbahnteiler auszustatten, der als Querungshilfe für Radfahrer und Fußgänger dienen soll. Die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind hier bevorrechtet. Dies steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Radschnellweg, der parallel zur Baumberger Chaussee verlaufen soll. Der zu beiden Seiten dieser Nord-Süd-Verbindung geplante, jeweils drei Meter breite Einrichtungsradweg soll parallel zum Gehweg und hinter den neuen Wartehäuschen der geplanten Kaphaltestellen verlaufen. „Das sind Haltestellen, deren Rand an den Fahrbahnrand vorgezogen ist, so dass der Bus seine Fahrspur nicht verlassen muss“, erklärt Oliver Wölkert, Mitarbeiter der BSM.
Der Bordstein kann dort so erhöht werden, dass ein barrierefreier Übergang in die Busse ermöglicht wird. Die Busse halten fortan also nicht mehr in einer Bucht, sondern an der Straße. Die Haltestelle liegt vor der Querung, so dass die Busse nicht überholt werden können. „Der Fahrgast-Wechsel geschieht so schnell, dass der Verkehrsfluss dadurch nicht gestört wird“, erklärt Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Bauwesen. Künftig sollen auch an den bereits vorhandenen Kreisverkehren entlang der Chaussee Fußgänger und Radfahrer bevorrechtet werden, so Apsel.
Während die meisten Bürger bei der Online-Beteiligung den Plan für einen Kreisel an der Monheimer Straße/Sandstraße befürworteten, lehnte eine Mehrheit die Umgestaltung der Sandstraße ab. Die Stadt möchte hier nicht nur die Bäume abholzen, die sie für Schäden an Gehweg und Fahrbahn verantwortlich macht. Sie will auch die Fahrbahnbreite verringern und die Zahl der Parkbuchten auf 16 reduzieren. Die Anwohner sollen je nach Größe ihres Grundstücks mit 30 bis 60 Prozent an den Baukosten von etwa 450 000 Euro beteiligt werden. Viele lehnen aber den Verlust von Bäumen und Parkplätzen entschieden ab. „Die Parksituation wäre dann eine Katastrophe“, schreibt Userin „Nelly2000“. Wenn auch noch die Straße für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet würde, werde es für Fußgänger noch schwieriger, die Straße zu überqueren. Angesichts der häufigen Frequenz der Straße durch Busse, Lkw könnten mit der Verengung auch Rettungsdienste und Feuerwehr am Durchkommen gehindert werden, schreibt ein Bürger.
Bei den Haushaltberatungen sei das Votum zur Kenntnis genommen worden — insbesondere was den Erhalt der Bäume angeht, sagt Apsel. „Wir werden die Planung noch einmal überarbeiten und im Februar zu einer Bürgerinfo einladen.“